29.07.2015

Genf

Journalist beendet Hungerstreik vor dem UNO-Gebäude

Marokkanische Behörden verboten ihm, seinen Beruf auszuüben.

Der marokkanische Journalist Ali Lmrabet hat am Dienstag in Genf seinen Hungerstreik beendet, in den er vor rund einem Monat getreten war. Er protestierte damit gegen die marokkanischen Behörden, die ihm nach Ablauf eines zehnjährigen Berufsverbots die Ausweispapiere nicht erneuern wollten.

Lmrabet kündigte das Streikende am Dienstag in einer Medienmitteilung an, nachdem die Behörden des nordafrikanischen Staates ihm zugesichert hatten, dass er seinen Pass in Barcelona erneuern könne. Weiter stellten ihm die marokkanischen Behörden in Aussicht, nach einer dreimonatigen Aufenthaltsdauer eine Aufenthaltsbewilligung beantragen zu können.
 
Seit Juni im Hungerstreik
 
Zurück in Marokko wolle er eine satirische Wochenzeitschrift gründen, schreibt er weiter. Der Hungerstreik habe ihn sehr geschwächt, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er wollte sich noch im Verlauf des Dienstags in die Genfer Universitätsspitäler (HUG) begeben. Lmrabet war am 24. Juni in Hungerstreik getreten, auf dem Platz vor dem europäischen UNO-Sitz in Genf.
 
Tabu-Thema Westsahara
 
Die marokkanischen Behörden hatten dem Journalisten 2005 ein zehnjähriges Berufsverbot auferlegt. Lmrabet hatte als Chefredaktor satirische Zeitungen veröffentlicht, welche bei der Führung im Königreich auf kein Verständnis stiessen. Das Berufsverbot wurde offiziell damit begründet, dass Lmrabet das Schicksal von Westsahara-Flüchtlingen thematisiert hatte. Für Marokkos Führung ist die Westsahara-Problematik tabu. (sda/afp)


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