23.07.2014

Journalismus

Die Ukraine ist das gefährlichste Pflaster für Medienschaffende

Weltweit bereits 61 Journalisten getötet im ersten Halbjahr 2014.

Die Zahl der getöteten Journalisten ist im Vergleich zur Vorjahresperiode in den ersten sechs Monaten 2014 gestiegen. Das geht aus einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Press Emblem Campaign (PEC) hervor. Als Hochrisikogebiet gilt neu die Ukraine.

Zwischen Januar und Ende Juni wurden 61 Journalisten in 22 Ländern getötet. Im ersten Halbjahr 2013 waren es noch 59 Todesopfer in 23 Ländern gewesen. Die Genfer NGO warnte in ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht vor immer neuen Konflikten, die die Medien wachsenden Gefahren aussetzen würden.

Mit sieben getöteten Medienschaffenden sei die Ukraine zusammen mit dem Irak das gefährlichste Pflaster für Journalisten geworden – vor Syrien mit sechs Getöteten. Es ist das erste Mal seit dem Konflikt im ehemaligen Jugoslawien vor 20 Jahren, dass ein europäisches Land an der Spitze der Liste der Todesopfer unter Medienschaffenden steht.

Mit je vier Todesopfern auf dem vierten Platz befinden sich Afghanistan, Brasilien, die Zentralafrikanische Republik und Pakistan. Danach folgen mit je drei Toten Mexiko, die Philippinen und Honduras. Je zwei Journalisten wurden in Kambodscha, Libyen, Paraguay und Somalia getötet. Weiter starben Journalisten in Saudi-Arabien, Bangladesch, Kolumbien, Ägypten, Indien, Libanon, Panama und in der Demokratischen Republik Kongo.

In den Konfliktzonen
Auf die Regionen bezogen sind noch immer der Mittlere Osten und Nordafrika am gefährlichsten für Journalisten. Dort wurden insgesamt 17 Personen getötet. Darauf folgen Asien mit 15 und Lateinamerika mit 14 Opfern. Die Subsahara-Region verzeichnet acht Tote und Europa deren sieben.

Die meisten Journalisten starben in bewaffneten Konflikten – nämlich 41 der 61. Seit Anfang Juli kamen zudem zwei weitere Opfer hinzu, die im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen umkamen, wie die NGO anmerkte.

Über das gesamte vergangene Jahr hatten 129 Journalisten beim Ausüben ihres Berufes ihr Leben verloren. Mit dem Nahost-Konflikt drohe 2014 für Medienschaffende zu den tödlichsten Jahren der jüngsten Vergangenheit zu werden. (sda)



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