28.09.2015

NZZ

"Der Redaktor hat die Antwort des EDA falsch verstanden"

Die Falschmeldung in der NZZaS kam durch ein Missverständnis zustande.
NZZ: "Der Redaktor hat die Antwort des EDA falsch verstanden"

Eine Falschmeldung der "NZZ am Sonntag" sorgt für Wirbel. Aussenminister Didier Burkhalter reise mit dem Bundesratsjet an die Uno-Generalversammlung nach New York. Einen "satten sechsstelligen Betrag" nehme er dafür in Kauf, anstatt sich wie Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga in einen Linienflieger zu setze, schreibt die Zeitung.

Jean-Marc Crevoisier, Informationschef des Aussendepartement erklärt dies im Artikel wie folgt: Die von der Luftwaffe für die Falcon abbestellten Piloten müssten eingesetzt werden, damit sie auf die verlangten 150 Flugstunden pro Jahr kämen. Es erscheine ihm sinnvoller, dass die Piloten Passagiere transportierten, anstatt mit Leer-Flügen zu ihrer Praxis zu kommen.

Korrigendum über Twitter

Wenige Stunden nach Veröffentlichung des Artikels publiziert das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) eine Richtigstellung. "Didier Burkhalter reist heute Sonntag mit einem Linienflug nach New York", ist auf der Webseite zu lesen. Die NZZaS verbreitet über Twitter ein Korrigendum und entschuldigt sich für die Falschmeldung.

Besonders brisant an der Geschichte: Die "NZZ am Sonntag" hatte die richtige Information bereits am Freitag erhalten, wie das EDA schreibt. NZZ-Sprecherin Myriam Käser bestätigt dies auf Anfrage von persoenlich.com und erklärt: "Es war schlichtweg ein Missverständnis. Der zuständige Redaktor hat die Antwort des EDA-Informationschefs falsch verstanden."

Primeurdruck?

Die "NZZ am Sonntag" ist nicht die erste und einzige Zeitung, die mit einer Falschmeldung für Schlagzeilen sorgt. Gerade bei der Sonntagspresse wird die Jagd nach dem Primeur grossgeschrieben, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang? Käser winkt ab: "Mit Druck unbedingt eine Geschichte zustandezubringen, hat dies überhaupt nichts zu tun."

In einer Woche wird die für die NZZaS etwas unangenehme Episode wohl für weniger Wirbel sorgen - mit einem kleinen Korrigendum in der nächsten Ausgabe. (wid)
 



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