09.07.2015

NZZ

NSA hat wohl Eric Gujer belauscht

In einem Bericht verurteilt er die mögliche Aktion als "Verletzung der Medienfreiheit".
NZZ: NSA hat wohl Eric Gujer belauscht

Die National Security Agency (NSA) hat nicht nur in Deutschland, sondern wohl auch in der Schweiz Medien abgehört. Wie die "Bild am Sonntag" schreibt, wurde nebst dem deutsche Magazin "Spiegel" auch das "Handelsblatt" und die "Neue Zürcher Zeitung" belauscht.

Das Ziel des Lauschangriffs der NSA war demnach kein Journalist, sondern Hans-Josef Vorbeck, vormals Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und später Leiter der Geheimdienstabteilung im Kanzleramt. Er soll diversen Medienvertretern Dienstgeheimnisse verraten haben.

Bei der NZZ dürfte der heutige Chefredaktor Eric Gujer zu den Abgehörten gehört haben. Er war von 1998 bis 2008 als Deutschland-Korrespondent in Berlin für die NZZ tätig. "In dieser Zeit habe ich mich als Journalist mit Vertretern von Regierung und Verwaltung zu politischen Themen ausgetauscht, darunter auch mit Josef Vorbeck", erklärt Gujer gegenüber dem Portal watson.ch.

Weiter sagt er: "Sollte die NSA tatsächlich Journalisten abgehört haben, ist dies als eine Verletzung der Medienfreiheit zu verurteilen. Ein solches Verhalten wäre eines demokratischen Staates unwürdig. Um unsere journalistische Aufgabe in einer freien Gesellschaft auszuüben, müssen wir unsere Quellen schützen können."

Gujer wurde vom Schweizerischen Nachrichtendienst des Bundes (NDB) als Strategie-Experte konsultiert. Er gilt als Befürworter einer weitreichenden Überwachung durch Nachrichtendienste. (wid)

Bild: Keystone



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