Die Bombe platzte am Dienstag: Die NZZ-Mediengruppe plant ihre riesige, wenn nicht hoch-, so mindestens mittelmoderne Druckerei in Schlieren bei Zürich zu schliessen (persoenlich.com berichtete). Die "NZZ" und die "NZZ am Sonntag" sollen ab Mitte 2015 im Druckzentrum von Konkurrent Tamedia gedruckt werden.
Aber warum eigentlich, wenn man doch gleichzeitig noch über Druckereien in St. Gallischen und Luzernischen verfügt? Schweizer Tageszeitungen wurden ja mitunter auch schon im Ausland gedruckt. "Wir haben sehr viele Optionen geprüft - auch den Druck von 'NZZ' und 'NZZ am Sonntag' in Winkeln und Adligenswil", entgegnet NZZ-CEO Veit Dengler darauf. "Doch inzwischen ist der Kostendruck bereits so gross, dass diese - für unser Geschäft - langen Transportwege ins Zielgebiet unsere Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen würden."
Eine weitere offene Frage betraf die mit einem zweistelligen Millionenbetrag veranschlagten Ersatzinvestitionen für den Standort Schlieren. Wieso müsste man derart viel Geld investieren in eine Druckerei, die erst vor zehn Jahren in Betrieb genommen wurde und deren Maschinen als das Nonplusultra im Druckbereich gelten? "In Anbetracht der Dauerlast, unter der unsere Anlagen stehen, ist es völlig natürlich, dass nun Investitionen - zum Beispiel für das Retrofit der Maschinen - anstehen", meint Dengler. "Ohne diese könnten wir den Qualitätsstandard nicht halten." (as)
