17.09.2014

Plagiats-Vorwurf

Streit zwischen Thomas Brunnsteiner und Urs Mannhart

Der österreichische Reporter wirft dem Schriftsteller geistigen Diebstahl vor.

Der österreichische Reporter Thomas Brunnsteiner geht gegen den Berner Schriftsteller Urs Mannhart und seinen Secession Verlag juristisch vor. Brunnsteiner wirft Mannhart geistigen Diebstahl in seinem aktuellen Roman "Bergsteigen im Flachland" vor.

Mannhart bezeichnete in verschiedenen Medien den österreichischen Journalisten als Vorbild, ihm zu Ehren habe er sich in seinem Roman inspirieren lassen von Motiven und Figuren aus Brunnsteiners Reportageband "Bis ins Eismeer". Zu sehr für Brunnsteiners Geschmack, der nun beim Zürcher Handelsgericht ein Gesuch um vorsorgliche Massnahmen eingereicht hat, wie verschiedene Medien berichteten.

Konkret fordert der Österreicher gemäss Verlagsangaben einen Werbe- und Auslieferungsstopp für den streitbaren Roman, zudem soll Mannhart keine Lesungen mehr veranstalten dürfen zu "Bergsteigen im Flachland" (2014). Mannhart selber äussert sich nicht zum Fall.

Danksagung statt Vorwort
In den nächsten Wochen entscheidet das Zürcher Handelsgericht, das sich zum laufenden Verfahren nicht äussert, ob es dem Gesuch um die Massnahmen stattgibt und es zu einer Klage seitens des Österreichers kommen kann. Sollte das der Fall sein, sehe man einem Verfahren optimistisch entgegen, so Joachim von Zepelin vom Secession-Verlag.

Anfänglich hatte sich der Verlag mit dem Autor einigen wollen und ihm angeboten, der neuen Auflage des Buches ein Vorwort beizulegen, in dem explizit erwähnt wird, dass Mannhart Motive und Figuren aus Brunnsteiners Reportagen übernommen hat. Für den Reporter genügte das nicht, er forderte vom Verlag unter anderem eine Entschädigung von 30'000 Franken. Diese bezeichnet von Zepelin als überrissen.

In "Bergsteigen im Flachland" nimmt Mannhart Motive und Figuren auf, die auch in den Reportagen von Brunnsteiner auftauchen. Er wies dies nicht aus, erwähnte den verehrten Berufskollegen lediglich in der Danksagung. Der Verlag spricht von einem "kollegialen Versäumnis". (sda)



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