08.01.2015

Ringier und Axel Springer

Hintergründe zum Zeitschriften-Deal

Kurt W. Zimmermann sieht Ringiers Marktmacht massiv gestärkt.
Ringier und Axel Springer: Hintergründe zum Zeitschriften-Deal
 
In der aktuellen Ausgabe der "Weltwoche" geht Medienkolumnist Kurt W. Zimmermann auf den Ringier-Spinger-Deal ein, der kurz vor Weihnachten "unbemerkt von der Öffentlichkeit" abgewickelt wurde und dessen Zweck die Fusion des Zeitschriften- und Zeitungsgeschäftes von Ringier und Axel Springer Schweiz sei. Gemäss der Vertragsvereinbarung bringen beide Partner ihr gesamtes Portfolio in das Joint Venture ein. Bei Axel Springer handelt es sich um die "Bilanz", den "Beobachter", die "Handelszeitung" und "Tele". Bei Ringier sind es die Titel "Schweizer Illustrierte", "Glückspost", "Le Temps" und "L'Hebdo". Die Blick-Gruppe ist bei diesem 300-Millionen-Franken-Deal ausgeschlossen.
 
Höherer Wert der Ringier-Titel
Durch diese Zusammenlegung habe Ringier - so  Kurt W. Zimmermann - seine Marktmacht in der Schweiz massiv gestärkt. Da der Wert der Ringier-Titel höher gewesen sei, als derjenige von Axel Springer Schweiz, habe der Springer-Verlag "gehörig nachzahlen" müssen, um 50-Prozent–Partner zu werden. Dies sei aber nicht in bar erfolgt, sondern durch den Verzicht der unternehmerischen Mitbestimmung. Ringier habe nun das Recht, so Zimmermann, das neue Joint Venture voll zu konsolidieren und hundert Prozent des Gewinns der Bilanz der gemeinsamen Firma ausweisen, obwohl ihnen formal nur die Hälfte gehöre.
 
Springer habe sich "de facto" vom Schweizer Markt verabschiedet
Ringier habe zusätzlich im Verwaltungsrat den Stichentscheid und könne den CEO stellen. Zimmermanns Fazit: Ringier habe nun das alleinige Sagen, Axel Springer verabschiede sich "de facto" vom Schweizer Markt und sehe in der Zukunft ihr Potential im internationalen Geschäft. Auch die Tamedia habe Interesse an der Springer-Titel gehabt, sei schliesslich aber leer ausgegangen.
 
Gut informierte Kreise haben gegen persoenlich.com bestätigt, dass die Aussagen und Fakten im "Weltwoche"-Artikel von Kurt W. Zimmermann mehrheitlich korrekt seien. Ringier Mediensprecherin Danja Spring liess auf Rückfrage von persoenlich.com verlauten, dass Ringier zum Artikel von Kurt W. Zimmermann keine Stellung nehmen will. (ma)

 



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