Die zwei grössten Schweizer Medienhäuser Ringier und Tamedia planen anscheinend den Tausch ihrer Beteiligungen an den Westschweizer Tageszeitungen "Le Temps" und "Le Matin“ sowie dem Internetportal "LeMatin.ch". Dies berichtet die Zeitung "Nordwestschweiz" unter Berufung auf zuverlässige Quellen.
Nicht Gegenstand der Verhandlungen zwischen Ringier-Chef Marc Walder und Tamedia-CEO Christoph Tonini ist "Le Matin Dimanche". Das Sonntagsblatt soll unabhängig vom Ausgang der Gespräche in Tamedia-Händen bleiben. Offiziell bestätigen die zwei Zürcher Konzerne die gemeinsamen Pläne nicht. "Wir prüfen laufend neue, interessante Geschäftsopportunitäten – kommentieren aber keine Branchengerüchte", schreibt Ringier auf Anfrage.
Fast gleich lautet die Stellungnahme von Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer: "Wir diskutieren laufend mit unterschiedlichsten Partnern über eine Vielzahl von Ideen. Gerüchte kommentieren wir jedoch nicht." Der Zeitungstausch soll mittelfristig zu Synergien führen. Ringier rechnet namentlich bei der gemeinsamen Vermarktung im Anzeigengeschäft und bei der Sportberichterstattung mit Synergien zwischen den Redaktionen von "Blick" und "Le Matin".
Sowohl "Le Temps" als auch die Tamedia-Publikation "Le Matin" haben mit Inserate- und Auflagenschwund zu kämpfen. 2012 hatte "Le Matin" noch eine Auflage von 55'000 Exemplaren – fast ein Drittel weniger als sieben Jahre davor. "Le Temps" als Westschweizer Pendant zur "Neuen Zürcher Zeitung" druckte im letzten Jahr 41'000 Exemplare täglich – 12 Prozent weniger als 2005. Ringier und Tamedia halten je 46,2 Prozent von "Le Temps". (Nordwestschweiz)
Bild: Am 26. April 2013 protestierte die Belegschaft von Tamedia publications romandes vor dem Bahnhof Lausanne gegen die geplanten Kürzungen in der Höhe von 18,6 Millionen Franken. (Keystone)
