Die "SI Style" versucht auf ihrem Online-Portal etwas Abwechslung in das übliche Frage-Antwort-Spiel zu bringen. Sie hat dafür Anfang November das Format "A Personal Note From ..." lanciert. Künftig wird jeden zweiten Montag eine neue Folge der Interviewserie aufgeschaltet. Den Anfang machten letzte Woche die beiden Urban-Music-Giganten Stress und Bligg.
"Unser Ziel ist es, sowohl bekannte wie auch neue Gesichter auf eine etwas andere, persönlichere Art zu zeigen und ihnen mittels Fragen und Bildern ein Spur näher zu rücken", erklärt Raphaela Haenggi, Digital Director bei der "SI Style". Porträtiert werden sollen nicht nur wie zum Auftakt Musiker, sondern Kreative aller Art, von Regisseuren, über bildende Künstler, Fotografen, Modeschöpfern und Designern bis hin zu Magiern oder Stilikonen. Sie alle stellen sich in einem ersten Teil direkten Fragen zu ihrem aktuellen Schaffen und Befinden. Im zweiten Teil beantworten alle einen kleinen Fragebogen.
Zum Abschluss halten die Interviewten auf einem A5-Block einen Gedanken handschriftlich fest – sei’s mit einer Zeichnung, sei's mit einem Satz oder einem kurzen Text. Diese "Personal Note" sei bei den Befragten bislang sehr gut angekommen, sagt Haenggi. So hat Rapper Bligg etwa mit erstaunlich viel Finesse seinen Soundclash-Kontrahenten Stress gezeichnet, Jan Delay seinen Lieblingsrapvers festgehalten, Soul-House-Produzent Fritz Kalkbrenner eine Einkaufsliste für einen "Falschen Hasen" geschrieben, das weibliche Rockquartett Warpaint aus Los Angeles Frivolitäten und eigene Textpassagen zum Besten gegeben, Stan the Man seinen Durchhaltewillen manifestiert oder Starschauspieler Zach Braff seinen Kater beklagt.
Verantwortlich für die neue Serie sind Journalist Adrian Schräder (u.a. auch Redaktor bei persoenlich.com) und Fotograf Lukas Maeder. Die Bilder werden mit einer analogen Kamera geschossen und anschliessend eingescannt. "Wichtiger Bestandteil der Serie sind Fotos, die sich von den Porträts, die normalerweise zu einem Online-Interview dazugestellt werden, deutlich abheben", erklärt Haenggi. "Wir begleiten die Kreativen ein Stück weit. Beobachten sie für einen kurzen Moment."
Unterste Abbildung: So sieht Bligg seinen Kontrahenten Stress, dem er am Samstagabend beim Red Bull Soundclash gegenübersteht.
So lichtete Maeder etwa den legendären Musiker und ehemaligen brasilianischen Kulturminister Gilberto Gil wenige Minuten vor dessen Auftritt im Zürcher Volkshaus ab, wie Haenggi stolz berichtet. In dessen Garderobe, komplett versunken in die Musik und die Handhabung seines Instruments. Es sollen weitere Momente wie dieser folgen. (eh)
Bilder: Lukas Maeder
