26.01.2015

SRF

Markenstreit mit Swiss Retail Federation eskaliert

Der Detailhandelsverband verklagt das Schweizer Radio und Fernsehen. Beide benutzen die gleiche Abkürzung, die Swiss Retail Federation gar bereits seit dem Jahr 2000. Nun treffen sich die beiden Parteien am 11. Februar vor dem Handelsgericht Bern.
SRF: Markenstreit mit Swiss Retail Federation eskaliert

Der Detailhandelsverband Swiss Retail Federation - hier im Bild Karin Keller-Sutter, Ständerätin, NZZ-Verwaltungsrätin und Verbandspräsidentin - und das Schweizer Radio und Fernsehen streiten sich seit Längerem um die Verwendung des Namens SRF. Nun wollen die Detaillisten eine Lösung auf juristischem Weg erzwingen.

"Es wurde eine Klage eingereicht", bestätigte Andrea Wenger, Sprecherin des Schweizer Radio und Fernsehens, am Montag auf Anfrage von persoenlich.com. Sie bestätigte damit entsprechende Informationen der Zeitung "Blick", die das Thema auf dem Titel ihrer Montagsausgabe prominent behandelt und in fetten Lettern getitelt hatte: "Braucht SRF schon wieder einen neuen Namen?". Die meisten Informationen aus dem Artikel seien bereits alt, sagte Wenger weiter. Neu sei allerdings, dass es nun zu einer Verhandlung kommt, und zwar am 11. Februar.

Aber kurz zu den Fakten: Ende 2012 hatte das Schweizer Fernsehen seinen Namen geändert - es heisst seither nicht mehr SF, sondern SRF. Diese Namensänderung war gar nicht im Sinne des Verbands Swiss Retail Federation. Auch er kürzt sich seit dem Jahr 2000 mit den drei Buchstaben SRF ab.

Die Swiss Retail Federation - früher unter dem Namen Waren- und Kaufhäuserverband (VSWK) bekannt - vertritt seit 1937 die Interessen von Mittel- und Grossbetrieben des schweizerischen Detailhandels. Die Mitglieder erwirtschaften jährlich einen Umsatz von rund 12 Milliarden Franken und beschäftigen 40'000 Personen.

Keine aussergerichtliche Lösung
Der Verband bestätigte auf Anfrage der sda, dass er ein Klageverfahren eingeleitet hat. "Versuche, den Konflikt aussergerichtlich zu lösen, scheiterten", schrieb die stellvertretende Geschäftsführerin Dagmar Jenni. Die Anfänge der Auseinandersetzung gehen laut Jenni zurück auf Dezember 2012, als Bruno Frick noch Präsident war.

Die Klage ist vor dem Handelsgericht Bern hängig. Die erste Verhandlung ist für den 11. Februar 2015 angesetzt. Aufgrund der Wahrung von Interessen möchten die Detaillisten das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren.

Ausgeschrieben oder als Kürzel
Das Fernsehen wehrt sich gegen die Vorwürfe des Markenklaus. "Der Verband Swiss Retail Federation tritt, wie unter anderem das Briefpapier zeigt, unter seinem ausgeschriebenen Namen auf und nicht unter dem Kürzel SRF", schrieb Sprecherin Wenger.

Zudem sei die Marke Swiss Retail Federation in ausgeschriebener Form und nicht als Kürzel geschützt. "Daher können wir bei bestem Willen keine Rechte an unserem Kürzel erkennen." Zu weiteren Details - etwa, ob sich das Schweizer Radio und Fernsehen vor dem Namenswechsel genug abgesichert habe, ob man den Verhandlungspartner unterschätzt habe oder ob es, im Fall einer Niederlage, ein Notfallszenario gebe -  gab Wenger "wegen des laufenden Verfahrens" gegenüber persoenlich.com keine Auskunft. (as/sda)

Bild: Keystone



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240424