29.03.2015

SRF

Miese Arbeitsbedingungen bei "die grössten Schweizer Talente"

Städtische Inspektoren prüfen Vorwürfe gegen deutsche Produktionsfirma.
SRF: Miese Arbeitsbedingungen bei "die grössten Schweizer Talente"

Die Casting-Show "die grössten Schweizer Talente" ist eine Erfolgsgeschichte.

Doch während die Jury-Mitglieder Sven Epiney, DJ BoBo, Gilbert Gress und Christa Rigozzi vor der Kamera Heiterkeit verbreiten, herrscht hinter den Kulissen Unmut. Viele Angestellte fühlen sich laut der "SonntagsZeitung" schikaniert.

Sie beklagen Überstunden, eine chaotische Planung und fehlende Ruhezeiten. Jetzt hat sich das Arbeitsinspektorat der Stadt Zürich eingeschaltet. Auf eine Klage der Mediengewerkschaft SSM hin klären die Kontrolleure ab, ob die Sendemacher gegen das Arbeitsgesetz verstossen haben.

Die Vorwürfe richten sich gegen die deutsche Produktionsfirma UFA Show, an die das SRF den grössten Teil der Sendung ausgelagert hat. Das Unternehmen zeichnete die ersten neun Castingfolgen im vergangenen Dezember in den Hallen des Theater 11 in Oerlikon auf.

Dabei sollen Angestellte laut dem SSM bis zu 57 Stunden pro Woche gearbeitet haben - auch am Sonntag. Es seien gar 19-Stunden-Schichten vorgekommen. Vor allem Kameraleute hätten zudem wiederholt ohne Pausen durcharbeiten müssen, schreibt die "SontagsZeitung".

Andreas Künzi vom SSM vermutet, dass das SRF Produktions-Aufträge ins Ausland vergibt, um Geld zu sparen: "Solche Dumping-Praktiken dürfen nicht geduldet werden." Die SRF-Leitung streitet das ab. Die Produktion werde aus lizenzrechtlichen Gründen von UFA Show realisiert, sagt Sprecherin Andrea Wenger.

Sie räumt aber ein, dass man von den Vorwürfen wisse und die Firma UFA Show aufgefordert habe, die Schweizer Arbeitsgesetze einzuhalten. (pd)

Bild: Keystone



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