19.08.2014

USA

Zwei deutsche Reporter in Ferguson festgenommen

Die Polizei wirft ihnen vor, sich Anweisungen widersetzt zu haben.

Die Spannungen in Ferguson im US-Bundesstaat Missouri halten an. Die Polizei nahm am Montagnachmittag vorübergehend auch Journalisten fest, unter ihnen zwei deutsche Reporter. Die Polizei wirft ihnen vor, sich Anweisungen widersetzt zu haben.

Einer der Festgenommenen schreibt für die "Welt"-Gruppe, wie "Die Welt" mitteilt. Ein weiterer Journalist arbeitet für deutsche Regionalzeitungen. Die beiden seien in Handschellen abgeführt und ins Gefängnis gebracht worden. Drei Stunden später wurden sie freigelassen.

Nach Darstellung der Reporter nahm die Polizei sie fest, weil sie auf der Strasse stehengeblieben sein sollen, obwohl sie von Polizisten zum Weitergehen aufgefordert worden waren. Die beiden bestreiten den Vorwurf und werfen der Polizei ihrerseits vor, sie eingeschüchtert und bei ihren Recherchen behindert zu haben. Sie sprachen von einer "eklatanten Verletzung der Pressefreiheit". Die Polizei in Ferguson war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Kritik an Verhalten gegenüber Medien
Auch ein Fotograf der Bildagentur Getty Images wurde abgeführt. Die Umstände dieser Festnahme sind noch unklar. Das Vorgehen der Polizei gegen Journalisten war in den vergangenen Tagen kritisiert worden. Zwei Reporter waren etwa in einem Fast-Food-Restaurant festgenommen worden, darunter ein Journalist der "Washington Post". Ein Kamera Team soll von der Arbeit abgehalten worden sein.

In einer Rede vor Journalisten hatte US-Präsident Barack Obama am Montag unter anderem gesagt, dass friedliche Proteste zulässig seien und dass Journalisten das verfassungsmässig verbriefte Recht hätten, über Unruhen zu berichten.

Aufruf von Ban Ki Moon
Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die US-Behörden zur Achtung des Demonstrationsrechts aufgefordert. Die Versammlungs- und die Redefreiheit müssten gewahrt werden, sagte ein Sprecher Bans am in New York.

Nach tagelangen Auseinandersetzungen um den Tod eines schwarzen Teenagers kommt in Ferguson die Nationalgarde zum Einsatz. Der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, unterzeichnete am frühen Montagmorgen eine entsprechende Anordnung. Die Ausgangssperre, die in den vergangenen zwei Nächten gegolten hatte, hob Nixon indes auf. (sda)

 



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