17.09.2014

Wemf

Teststudie zu E-Paper kommt im November

Kritik an der Forschung nach massiven Leserverlusten.
Wemf: Teststudie zu E-Paper kommt im November

Die vor Wochenfrist publizierten Reichweiten der Schweizer Zeitungen und Magazine machen wenig Freude. "Sehr unbefriedigend sind diese Zahlen", sagte etwa Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument am Medienkongress in Interlaken. Mit den massiven Leserverlusten will sich die Branche aber nicht einfach so abfinden. Diese Forschung schade dem Medium Zeitung, sie sei falsch und es sei dringend eine neue Messung einzuführen, so etwa Lebruments Forderung am Medienkongress. 

Daten seit 2012 erfasst
Die für die Leserzahlen-Erhebung verantwortliche Wemf nimmt diese Kritik ernst, wie eine entsprechende Anfrage von persoenlich.com zeigt. Laut Sprecherin Corinne Gurtner ist das Forschungsunternehmen bereits seit April 2012 daran, Nutzungsdaten zu E-Paper und weiteren digitalen Kanälen zu erheben. Derzeit werden die Daten geprüft. Im November 2014 will die Wemf die Resultate in Form einer Teststudie publizieren.

E-Paper-Leser seien gleichwertig
Über die Wemf-Zahlen ärgerte sich inbesondere die NZZ, denn ihre Produkte verloren mehr als 10 Prozent Reichweite. Verlagschef Steven Neubauer forderte am Wochenende in einem Interview mit persoenlich.com, dass "endlich auch E-Paper-Leser erfasst werden". Für den Werbemarkt seien die E-Paper-Leser gleichwertig, da es sich um eine identische Replika der gedruckten Zeitung handle. Die Inserate würden 1:1 widergegeben, so Neubauer.

Zeitungen zunehmend digital lesen
Die "Neue Zürcher Zeitung" verfügt derzeit über rund 16'000 rein digital verbreitete Abos, bei der "NZZ am Sonntag" sind es rund 11'000. Der "Tages-Anzeiger" von Tamedia vermeldete kürzlich 7'400 Digital-Abos.

Das Internet als Verbreitungskanal legt demnach zu. Dabei ist aber nicht klar, ob diese Digital-Nutzer tatsächlich die E-Paper-Ausgabe lesen oder über die Webseiten nzz.ch oder tagesanzeiger.ch (resp. entsprechende Apps) auf die Inhalte zugreifen. (eh)

Bild: Keystone, Gaetan Bally



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