01.07.2015

Toyota

Kommunikationschefin stolpert über Medikamentenaffäre

Julie Hamp hatte sich ein verschreibungspflichtiges Medikament schicken lassen.

Die erste Frau im Toyota -Vorstand hat ihren Posten nicht lange behalten. Nach nur wenigen Monaten gab Kommunikationschefin Julie Hamp ihr Amt wieder auf und zog damit die Konsequenzen aus einer Affäre um ein illegal eingeführtes Medikament.

Der am Mittwoch bekanntgegebene Rücktritt der Amerikanerin bedeutet einen Rückschlag für den japanischen Autokonzern im Bemühen, sein Top-Management stärker für weibliche Führungskräfte und Ausländer zu öffnen. Hamp wurde Mitte Juni festgenommen, nachdem japanische Zollbeamte das Schmerzmittel Oxycodon in einem Päckchen gefunden hatten, das aus den USA an die Managerin geschickt wurde. Das Medikament ist in beiden Ländern verschreibungspflichtig. Die Einfuhr nach Japan ist nur Personen erlaubt, die es bei sich tragen und eine Genehmigung der Behörden haben. Hamp gab nach Polizeiangaben an, dies nicht gewusst zu haben.
 
Sie kam 2012 zu Toyotas Nordamerika-Tochter und zog erst im Juni nach Tokio um. Ihren Posten als Kommunikationschefin hatte sie im April angetreten. Nach Konzernangaben bat Hamp nun um Freistellung von ihren Aufgaben und begründete dies mit den "Sorgen und Unannehmlichkeiten, die die jüngsten Ereignisse unseren Aktionären bereitet haben".
 
Das von männlichen, japanischen Spitzenmanagern dominierte Unternehmen erklärte zugleich: "Wir fühlen uns unverändert verpflichtet, die richtigen Leute auf die richtigen Stellen zu setzen - unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Alter und anderen Faktoren." (sda/reu)


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