25.11.2015

VSM

"Die Werbeallianz hat uns auf dem linken Fuss erwischt"

Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument über Verena Vonarburgs Wechsel zu Ringier.
VSM: "Die Werbeallianz hat uns auf dem linken Fuss erwischt"

Herr Lebrument, Verena Vorarburg gibt den Posten als Direktorin des VSM ab. Wann und wie haben Sie davon erfahren?
Verena Vonarburg hat mir ihren Entscheid am Mittwoch um 11 Uhr an einer Sitzung in Zürich mitgeteilt. Ich bedaure die Situation sehr, da ich immer gern mit ihr zusammengearbeitet habe. Sie hat einen guten Job gemacht.

Vonarburg wechselt mit Ringier zu jenem Medienhaus, das sich mit Swisscom und der SRG in einer Werbeallianz zusammentut und aufgrund der nachfolgend heftigen Diskussionen aus dem Verband ausgetreten ist. Was sagt der Verband dazu?
Bisher habe ich keine Reaktionen aus dem Vorstand erhalten. Ich musste Verena Vornarburg natürlich freistellen. In der jetzigen Situation konnte sie nicht Direktorin des Verbandes bleiben. Grundsätzlich ist es nichts Neues, dass Direktoren vom Verband in die grossen Medienhäuser wechseln. Das zeigen die Beispiele von Hanspeter Kellermüller, der jetzt bei der NZZ ist, und Peter Hartmeier, der damals zu Tamedia ging.

Grund für den Wechsel sind unterschiedliche Auffassungen zu den Zielen und der strategischen Ausrichtung der Verbandsarbeit, insbesondere seit der Bekanntgabe des Joint Ventures. Können Sie mehr dazu sagen?
Schuld an ihrem Weggang ist nur die Werbeallianz, sie hat uns alle auf dem linken Fuss erwischt. Ansonsten gab es keine Auseinandersetzungen.

Der Verband täte sich gut daran, stärker nach Verbündeten Ausschau zu halten und konstruktiv-innovativ zu Gunsten des Medienplatzes Schweiz unterwegs zu sein, äussert sich Vorarburg zu ihrem Wechsel. Wie reagiert der Verband auf diese Kritik?
Vor Bekanntwerden des Joint-Ventures gab es Verbandsintern keine Diskussionen. Nun ist das anders. Grundsätzlich teilt der Verband aber die Meinung, dass der Zusammenschluss nicht gut ist für die Schweizer Medienbranche. Etwas Verleichbares wie das Joint Venture gab es in der Schweiz noch nie. Das hat den Verband ganz schön durchgerüttelt.

Nun übernimmt Andreas Häuptli interimistisch. Wird eine neue Direktorin oder ein Direktor gesucht?
Dazu kann ich noch keine Angaben machen. Wie gesagt; ich selbst bin erst seit ein paar Stunden informiert. (wid)

Bild: Keystone



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