07.12.2005

Marcus Knill

'10vor10' in neuem Outfit

Analyse des Kommunikationsexperten.

Kommunikations- und Rhetorikexperte Marcus Knill hat für "persoenlich.com" die Sendung"10vor10" in neuer Aufmachung geschaut. Was ihm aufgefallen ist, berichtet er im folgenden Bericht:

"Wir sahen am 6. Dezember eine Daniela Lager, die nach dem Mutterschaftsurlaub wie gewohnt souverän -- jetzt aber stehend -- moderierte. Sie wusste zwar nicht recht, was die mit den Händen machen sollte. Im Interview vom 7. Jan (Tagesanzeiger) sagt sie nun: 'Der Kugelschreiber ist tatsächlich der Rettungsanker. Ich kann mich stehend nicht stets am Pult festkrallen.'

Dies verdeutlicht: Wer stehend spricht, muss vor dem Auftritt die Hände locker positionieren. Nachrichtensprecher haben oft das Gefühl, sie müssten auf die Gestik verzichten. Wir vertreten die Meinung: Wer die Gestik blockiert, handelt verschiedene Nachteile ein. (Druck wird erhöht, Der Körper baut den Stress mit Bewegungen ab, die nicht zur Aussage gehören, Sprechtempo wird erhöht, mehr Versprecher, keine Pausen usw.) Daniela Lager und Franz Fischlin haben sich rasch an die stehende Position angepasst.

Daniela Lager wurde im Tagesanzeiger-Interview auch noch gefragt: 'Wieviel dürfen Sie punkto Kleider und Frisur selber bestimmen?' Lagers Antwort stimmt mit unserer These überein, die aussagt, dass auf alles verzichtet werden sollte, das vom Sprechenden und seiner Botschaft ablenkt: 'Keine Blümchen, keine knalligen Farben. Matchentscheidend ist, dass ich mich wohl und nicht verkleidet fühle.'

Bei der Analyse von Cornelia Bösch und bei Susanne Wille hat es mich gefreut, dass sich beide nicht von Stylistinnen fremdbestimmen lassen.

Zu den Hintergrundfarbspielereien

"Über das neue Outfit des '10vor10' kann man sicherlich geteilter Meinungen sein. Bei allen Veränderungen gibt es immer kritische Stimmen. Menschen sträuben sich in der Regel gegen jegliche Veränderung. Auch beim '10vor10'-Dekor fragten sich Konsumenten, ob sich der Kosten/ Nutzen-Aufwand gelohnt hat. Die ganze Umstellung war sehr teuer. Ich finde: Veränderungen sind wichtig. Ohne Veränderungen kommt es nie zu Verbesserungen. Veränderungen müssen aber stets zu Verbesserungen führen, sonst müsste darauf verzichtet werden. Beim '10vor10' Dekor kam es leider zu einer gravierenden Verschlechterung.



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