TV-Kritik

«Arena» kurz vor dem Abbruch

Nachdem ich die SRF-«Arena» vor einer Woche unter die Lupe genommen hatte, wollte ich die Sendung eine Weile ruhen lassen. Geht nicht. In der Ausgabe vom Freitag gingen sich Gäste dermassen an den Kragen, dass Moderator Jonas Projer zweimal mit Sendungsabbruch drohte.

Thema war: Die Kriegserklärung von US-Präsident Donald Trump an die Medien und die Rolle der klassischen Medien als vierte Gewalt in der Schweiz. Es kam sehr rasch zum hitzigen Streit. Anlass dazu gab der umstrittene Publizist und Historiker Daniele Ganser, für sehr viele Medienkonsumenten nachvollziehbar ein Verschwörungstheoretiker (Stichwort: Nine Eleven).

Gesprächsgast Roger Schawinski und «Arena»-Chef Projer gaben Ganser viel Saures. Erst in der zweiten Hälfte der Diskussion gelang es ihnen, den wenig sympathischen und streckenweise unerträglichen Basler ruhig zu stellen. Jonas Projer hat nichts zu beklagen: er als «Arena»-Chef lud Daniele Ganser - warum auch immer - in die TV-Runde ein.

«Ich habe kaum je eine so belebte Sendung erlebt», erklärte der verdutzte Moderator. Schawinski leistete als Teilnehmer mit den besten Argumenten den Hauptbeitrag dafür, dass die «Arena» endlich wieder einmal daran zu erinnern vermochte, was sie einst war: eine Diskussionssendung zu einem aktuellen Thema, spannend wie ein Kraftwerk.

Weder sich selber noch seiner Partei einen Gefallen getan mit seinem Auftritt hat SVP-Nationalrat und -Hardliner Claudio Zanetti. Der Zürcher Jurist und «Kommunikations- Experte» findet im Fernsehen leider einfach selten den richtigen Ton und das geeignete Mass. Der SVPler sieht hinter jedem Gummibaum und Journalisten-Schreibtisch einen Linken, vor allem bei SRF. So schlimm ist es wirklich nicht, obschon auch ich mir in gewissen Sendungen mitunter etwas mehr Ausgewogenheit wünschen würde (Beispiel «Kassensturz»).

Markus Spillmann, Ex-Chefredaktor der NZZ, «blühte» als Vertreter des Presserates erst gegen Schluss der stürmischen Sendung etwas auf. Karin Müller, Chefredaktorin von Telebasel, überzeugte wenig, noch blasser blieb nur UBI-Präsident und Rechtsanwalt Vincent Augustin.


René Hildbrand
René Hildbrand ist Journalist, langjähriger Fernsehkritiker und Buchautor. Während 27 Jahren war er für «Blick» tätig, danach Chefredaktor von «TV-Star».

Kommentar wird gesendet...

Kommentare

  • Stefan Vogel, 26.03.2017 22:47 Uhr
    Ich war bis anhin von Moderator Jonas Projer begeistert, wie er ohne Vorbehalte die Arena moderiert. Leider wurde ich eines schlechteren belehrt, was die Behandlung des unbequemen Historikers Dr. Daniele Ganser anbelangt. Da wurde nur noch auf den Mann gespielt....genauso wie obiger Kommentar von Herrn Hildbrand...
  • H.R.Wirth, 09.03.2017 12:20 Uhr
    Herr Projer mit ihrem Verhalten in der Arena Sendung vom 25 2.17 haben sie sich eigentlich selber disqualifiziert. Herr Schawinski, wenn sie sagen "mit einem Verschwörungstheoretiker diskutiere ich nicht", sind sie ebenfalls disqualifiziert. Sie wollen ihrem Wissenstand nichts anderes hinzufügen. Das ist doch ein Armutszeugnis für einen Journalisten. Was mich dabe wütend macht, ist die Tatsache, dass ich für solche erbärmliche Sendungen gezwungen werde Gebühren zu bezahlen. Diese Sendung hatte keinen anderen Zweck, als Herr Ganser in die "Pfanne" zu hauen Diese Sendung wahr keine Verschwörungsteorie, nein das wahr eine echte VERSCHWÖRUNG. Noch ein guter Rat an die beiden Herren: Treten sie ab, man kann sie nicht mehr ernst nehmen.
  • Walter Helbling, 01.03.2017 00:23 Uhr
    Geht es in der Arena wirklich darum, den unsympathischsten Gast zu nominieren und "ruhigzustellen"? Was sagt die Qualifizierung Gansers als "wenig sympathisch" über den Schreiber aus?
  • Mario Walser, 28.02.2017 11:00 Uhr
    Lieber Markus Köchli, lieber Ueli Custer ich freue mich sehr, dass so ein pointierter Artikel, wie derjenige von René Hildbrand auf persoenlich.com erscheinen darf. Und ich bin dankbar, dass wenigstens zwei kritische, unabhängige Geister das von Ganser-Jüngern konzertierte Arena- und Schawinski-Bashing entlarven. Allen Ganser-Jüngern lege ich die Lektüre von Wilhelm Weischedels "Die philosophische Hintertreppe" sehr ans Herz. Das schult die eigene Kritikfähigkeit und es fällt ein wenig leichter, die Zusammenhänge im politischen Geschehen zu erkennen - und sich ein differenzierter zu äussern.
  • Marc Furrer, 27.02.2017 20:18 Uhr
    Geschätzter Her Custer, über das "Fan sein" von irgendwas oder irgendwen bin ich zwar seit meiner Pubertät vor bald 40 Jahren herausgewachsen, ich versuche trotzdem, Ihre Frage zu beantworten. Also: Abgesehen davon, dass 9/11 als Rechtfertigung für den Einmarsch in Afghanistan (keine 4 Wochen später) fungierte und später auch für den völkerrechtswidrigen Irak-Krieg hinhalten durfte, der Erklärung des bis heute anhaltenden sog. "Krieg gegen den Terror" diente, mit Folgen wie u.a. dem anhaltenden & zunehmenden Drohnenkrieg und zahllosen Militärinterventionen, die einzige & erstmalige Ausrufung des Nato-Bündnisfalles zur Folge hatte, mit Auswirkungen wie z.B. der deutschen Bundeswehr in Afghanistan bis heute, der massiven Ausweitung der Massenüberwachung & Geheimdienst-Budgets, der Einschränkung von Menschenrechten & Privatsphäre (Patriot-Act), der zeitweiligen Einführung von Folter in den USA und bis heute existierenden fragwürdigen Gefängnissen ausserhalb der Genfer Konventionen (Guantanamo), der Schaffung & Ausweitung von privaten Militärdienstleistern wie Blackwater, einer massiven Steigerung der Militärausgaben, mit all seinen dahinter stehenden Interessen & Gewinnen der Waffenindustrie in Höhe von hunderten von Milliarden (habe ich etwas vergessen? bestimmt! da wären ja auch noch so Dinge wie Ressourcenkontrolle & Geopolitik, aber irgendwann wird's zu lang), also abgesehen von all dem, hat Hr. Ganser nie behauptet, dass die US-Regierung dahinter stecke, sondern stellt kritische Fragen zu offensichtlich schludrig oder gar nicht untersuchten Details der grössten Anschläge der Geschichte und verlangt eine echte & unvoreingenommene Untersuchung. Dies vor dem Hintergrund etlicher historisch belegter Kriegslügen & False-Flag-Aktionen desselben Landes in der Vergangenheit. Das geht natürlich gar nicht, so jemand muss diskreditiert werden, was, wie man an Ihrem Kommentar erkennen kann, ganz wunderbar funktioniert, da sich kaum jemand die Mühe macht, sich noch näher mit der Person oder dessen Aussagen & Publikationen auseinanderzusetzen, wenn ihm einmal der Kampfbegriff "Verschwörungstheoretiker" angehängt wurde. Mit freundlichen Grüssen von einem selbstdenkenden Weltbürger & Kriegsgegner. PS: Ich entschuldige mich für die Monstersätze ;)
  • Dominique Zimmermann, 27.02.2017 18:59 Uhr
    Schliesse mich dem Tenor der Kommentare voll und ganz an: beruhigend, dass es noch kritisch und eigenständig Denkende gibt! Herr Hildbrand: schauen Sie sich doch erst mal in Ruhe die Vorträge von Dr. Ganser an und wenn Sie dann etwas Konstruktives Interessantes berichten können und möchten, hauen Sie nochmals in die Tasten.
  • Hans und Kathrin Egli, 27.02.2017 18:20 Uhr
    Herr Projer Bisher hat uns Ihre souveräne Moderation der Arena beeindruckt. Wie Sie sich aber am letzten Freitag (24. Februar 17) Herrn Ganser gegenüber verhalten haben, war schockierend und hat uns zutiefst betroffen gemacht. Es kann nicht Ihre Aufgabe sein, auch die des SRF, Menschen vor laufender Kamera derart taktlos zu diffamieren. Die in Frage gestellte Glaubwürdigkeit der Presse haben Sie mit dieser Arena-Sendung selber untergraben.
  • luis erharter, 27.02.2017 14:59 Uhr
    ...statt den Hut vor Daniele Ganser zu ziehen versucht man ihn bloss zu stellen. Menschen wie er hinterfragen gewisse Dinge und tragen zur Wahrheitsfindung in diesem Land extrem bei- ist das verboten? Ich persönlich schätze Dr. Daniele Ganser sehr und bin dankbar für seine Ausführungen. Ich denke auch dass Herr Ganser in diesem Land mehr Anerkennung geniesst als angenommen - und das ist gut so. Wer sich gegen Dr. Ganser stellt sollte vor seiner eigenen Haustür zu kehren beginnen...
  • Markus Huser, 27.02.2017 12:00 Uhr
    Erstaunlich wie viele Leute heute Facebook Messages, Kopierte Tweets und solchen Verschwörungen glauben aber für seriösen Medien offenbar nur noch Hass und Shitstorms übrig haben. Es geht doch immer nur um die Ohmacht des "ich muss Zahlen". Der Schweizer würde am liebsten für TV, ÖV ect. kein Geld bezahlen und sich wundern, warum alles bachab geht. Man stellt sich hinter Trump, Putin und Co. und verachtet hiesige Politiker und unterstreicht dies mit Hasspredig. Die Menschheit scheint mit der Freiheit offenbar nicht umgehen zu können. Bestes Beispiel der arabische Frühling. Solange man nicht unterdrückt wird, entsteht Frust und Wut. Es wiederholt sich die Geschichte...das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Ein Armutszeugnis wenn man denkt, dass wir das weltbeste Politsystem haben.
  • Etienne M. Y. Broder, 27.02.2017 09:57 Uhr
    Werter Ueli Custer. Da Sie offenbar daran glauben dasss die Kommentare orchestriert sind: Sie sind demzufolge ein Verschwörungstheoretiker! Nette Theorie!! Kann es sein dass die USA vom Krieg und von Kriege lebt? Diese immer wieder zu inszenieren würde sich somit lohnen. Hat ja funktioniert in den letzten Jahrzehnten!
  • Etienne M. Y. Broder, 27.02.2017 09:48 Uhr
    Als Sohn einer Separatistin aus dem heutigen Jura Libre habe ich von Kindheit an die einseitige und verfälschende Berichterstattung in den Schweizer Leitmedien lebensnah mitverfolgen können. Dies hat mich zu einem Verschwörungstheorieexperten werden lassen. Wer für Blick arbeitet oder gearbeitet hat kann keinen Anspruch mehr auf objektive und seriöse Berichterstattung, egal über was, erheben. Nicht einmal über sich selbst. Dr. Daniele Ganser hat die Quellen, das Wissen und den Chuzpe die Manipulationen, Diffamierungen und Verleumdungen aufzudecken! Projer und Schawinsky haben nur ihre Unfähigkeit zum Austauch von Meinungen eindrücklich manifestiert. Pure Eifersucht dem erfolgreichen Wissenschaftler und Historiker gegenüber. Sonst nix! Diese Zeilen sind nicht orchestriert! Es zeugt nur vom imensen Gesichtsverlust, den die Agressoren haben und dass es sich rächt, Zuschauer für vertrottelt zu halten
  • Ueli Custer, 27.02.2017 09:09 Uhr
    An alle die offenbar konzertiert losgelassenen Ganser-Fans: Kann mir jemand von euch erklären, aus welchem Grund die amerikanische Regierung damals diesen gigantischen Anschlag hätte inszenieren sollen und wie sie es geschafft haben soll, das geheim zu halten? Sorry, ich kann diese Verschwörungstheorie einfach nicht ernst nehmen.
  • Markus Köchli, 27.02.2017 08:10 Uhr
    Im Wissen darüber, wie selten ansonsten Reaktionen auf Kommentare bei "persoenlich.com" ausfallen, scheinen die extrem einseitigen Reaktionen auf den Hildbrand-Kommentar eine konzentrierte und organisierte Aktion zu sein. Aber wer weiss: Wahrscheinlich werde ich nun mit dieser Übrrlegung von Gansers Anhängern in die Ecke der Verschwörungstheoretiker gestellt...
  • J.Wolf, 27.02.2017 03:45 Uhr
    Der umstrittene Moderator Projer und sein aufgeblasener SRF-Bürogenosse Schawinski haben sich doch die Sendung mit Titel ´Trumps Krieg´ als bösen Bubenstreich höchstpersönlich ausgedacht. Es fragt sich nur wieso? Neid? Vielleicht, weil dieser höchst sympathische Herr, Dr. Daniele Ganser, nicht nur viel Erfolg mit seinen Büchern hat, sondern vor allem wohl auch, weil seine Vorträge immer gut besetzt bzw. ausverkauft sind. Zuschauerneid!? Tja...wozu Neid in der Lage ist .... Ein jeder hat nämlich gemerkt, wie Herr Schawinski bei sich jeder bietenden Gelegenheit dem Herrn Dr. Ganser genüsslich das Wort Verschwörungstheoretiker an den Kopf geworfen hat. Dies war nicht spontan geschehen, sondern einstudiert. Liebe Herren Projer und Schawinski ich glaube Sie haben zu dick aufgetragen. Das Spiel wurde durchschaut. Für mich ist die Arena gestorben. PS: Projer und Schawinski sollen doch tatsächlich Büronachbarn sein.......
  • Thomas Binder, 26.02.2017 21:44 Uhr
    Wir können entspannt zurücklehnen und geniessen, wie sich ein Medium des medialen Mainstreams nach dem anderen selbst zerstört, mit diesem unterirdischen PRopagandastück nach SRF am Freitag und Watson am Samstag nun auch Persönlich. Rainer Mausfeld erklärt, u.a. in unten stehendem link, wunderbar, was derzeit global aber auch in der #srfarena abgeht: Das Aufwachen der Schafe und den dadurch bedingten Kontrollverlust der von ihren Besitzern bezahlten Hirten (Politiker und Medien) und Hirtenhunden (Überwachungs- und Sicherheitskräfte). Wissen wir darüber hinaus auch noch über die Persönlichkeitsstörung unserer Besitzer bescheid, erklärt sich der mittlerweile ganz normale Wahnsinn in deren psychopathischem Antiuniversum, in welchem die Lüge die Wahrheit, die Satire die Realität, das Unrecht verrechtlicht ist und seit 9/11 die Naturgesetze Kopf stehen und sollte uns allen klar sein, auf welcher Seite wir als empathische verantwortungsbewusste freiheitsliebende friedfertige Menschen, ganz egal ob wir bisher Schafe, Hirten oder Hunde waren, mit Herz, Hirn und Rückgrat stehen müssen. Eine kurze Erklärung der Psychopathie: https://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/eine-kurze-erklaerung-der-psychopathie/ Prof. Rainer Mausfeld: Die Angst der Machteliten vor dem Volk: https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack&t=602s
  • Peter Glauser, 26.02.2017 15:01 Uhr
    Werter Herr Hildebrand..Mit Ihre Aussagen und Ihr Kommentar über Herr D. Ganser..haben Sie nicht nur die Grenzen vom seriösen Anstand überschritten..sondern zudem ihre journalistische Inkompetenz entlarvt...!!
  • Hand glödi, 26.02.2017 14:12 Uhr
    Ich schliesse mich den Kommentatoren an, der umstrittene Hildebrand (kannte ich nicht) schreibt im Stille der moralischen Überlegenheit eine belanglose Kritik. Ich für meinen Teil habe diese Sendung sehr schlecht aufgenommen, ich musste mich sogar beim zwangs- & fremdfinanzierten Verantwortlichen beschweren. Wie sagte der alte Bärtige nochmals, sowas wie 'ich weiss, dass ich nichts weiss'. Wer Keine Ahnung hat und anscheinend nur annähernd die Oberfläche eines Themas zu begreifen scheint, soll sich gefäligst nicht anmassen andere von oben herab als unwissend oder gar wahnsinnig ('Verschwöhrungstheoretiker') zu bezeichnen. Ich als objektiver und sehr differenziert informierter Betrachter sehe in vielen Medienschaffenden genau ein Spiegelbild des eben beschriebenen. Der Wahnsinn der angeblichen Wahrheit, getrieben von gefühlter moralischen Überlegenheit, jedoch in völliger konträrer Arbeits- und Denkweise eines eigentlichen Journalisten, trägt tief faschistische Tendenzen. Ich weiss, viele Journalisten sind sich dessen im klaren, dass sie nicht dazu da sind die Wahrheit zu schreiben (dies sind im übrigen genau die Leute, welche wir als informierte Gesellschaft erreichen müssen, um Veränderung zu bewirken). Ein grossteil der Teilnehmer dieser Zunft ist leider diesem Wahn erlegen und im Umfeld nur davon umgeben (natürlich geht es auch um Arbeit und Geld). Andersdenkende und Aufgeklärte Meinungen werden ausgeblendet, man verschliesst sich einfach in seinem Traum. Freue mich, falls Ihr aufwacht. Rettet die 4. Gewalt (künden angebracht!). Beste Grüsse, Hans
  • Helena Jaggi, 26.02.2017 12:54 Uhr
    Stellungnahme zur SRF-Sendung Arena am 25.2.2017 Da haben die Verantwortlichen Dr. Ganser eine schöne Falle gestellt und damit ihre feige Vorgehensweise dokumentiert: Unter dem Vorwand, es gehe um Trump, die USA…, lud SRF Arena Dr. Ganser ein, womit man annehmen konnte, dass er zusagt und kommt. Bald jedoch wurde klar, dass es keineswegs um eine echte Auseinandersetzung mit Dr. Gansers Sichtweise ging, vielmehr war von Anfang an eine Hetzjagd gegen ihn geplant, um ihn zu diskreditieren. Dies belegen schon vorbereitete Einspielungen mit inhaltlich verfälschten Aussagen, weil von zwei Sätzen einer weggelassen wurde (der den vorhergehenden Satz relativiert hätte)! Aber das ist allgemeine Praxis der Berichterstattung in den Medien und wird zunehmend von uns Konsumenten bemerkt. Ausserdem ist es einfach schlechter Stil, wenn man Privatmails ohne Erlaubnis des Autors in einer Sendung preisgibt! Und: Sind wir wirklich schon so weit, dass ein Historiker sich öffentlich nicht fragen darf, warum WTC 7 «aus lauter Solidarität» mit den beiden anderen Gebäuden von 9/11 auch eingestürzt ist, obwohl von keinem Flugzeug getroffen? Ist denn die Untersuchung eines «physikalischen Wunders» wirklich ein Hinweis auf einen Verschwörer? Zeugt es nicht eher von gesundem Menschenverstand, wenn man wissen will, warum die Gesetze der Materie hier mal einfach so nicht gelten sollen? Zurück zur Sendung: Der Moderator Jonas Projer wäre besser in einer physischen Kampfarena aufgehoben! Dort könnte er seine unterschwelligen Aggressionen ausleben. Ich hatte den Eindruck, dass Herr Projer sich gerade noch beherrschen konnte, Dr. Ganser nicht körperlich anzugreifen, als er sein Pult verliess und Dr. Ganser auf Tuchfühlung nahe kam und ihn umkreiste. Und die Drohung, einem Studiogast das Mikrophon abzuschalten, zeugt auch nicht gerade von Offenheit und Unvoreingenommenheit; vielmehr von der Bereitschaft zu Machtmissbrauch. Es scheint mir ganz so, dass eine kleine Elite ihre Macht in den Medien dazu missbraucht, als «Informationen» getarnte Manipulationen zu verbreiten – und die Verbraucher auch noch dafür zwangsabzukassieren. Insgesamt ging der Schuss nach hinten los: Die Absicht, Herrn Ganser blosszustellen, hat sich in eine ganz und gar nicht gewünschte Richtung verkehrt und genau die Vorwürfe bestätigt, die Dr. Ganser an die Medien richtet: Verbreitung von Halbwahrheiten und Zurechtbiegen von Infomaterial, bis es die gewünschte Aussage hat. Als Zuschauerin sympathisierte ich zunehmend mit Dr. Ganser und bewunderte ihn für seine Souveränität den inquisitorischen Machenschaften gegenüber. Ich wünsche ihm erholsame Sportferien! Helena Jaggi
  • Roger Banz, 26.02.2017 11:13 Uhr
    Ich schliesse mich dem Kommentar von Claude Recher an.
  • Thomad Schiesser, 26.02.2017 09:56 Uhr
    Haben Sie die gleiche Sendung gesehen wie ich? Ziel war es ja zu diskutieren wie glaubwürdig Journalismus heute noch ist, und da hat weder Hr. Schawinski noch Sie nun hier was dazu beigetragen, dass ich es glaubwürdiger finde - im Gegenteil!
  • Andreas Volkart, 26.02.2017 09:21 Uhr
    In der heutigen Zeit informieren sich die Schweizer übers Internet, sei es auf der Arbeit, während den Pausen, während der Zugfahrt oder am See in der Freizeit. Dass immer mehr Gratiszeitungen um die Gunst des Lesers kämpfen und dabei selbst diese Zeitungen irgendwann aussterben werden, weil immer mehr Leute eine Online- oder Ipod-Zeitung lesen, müssen Redaktionen mit ausgefallenen Aktionen auf sich aufmerksam machen. Mir hat die Auseinandersetzung auf SRF gefallen, jedoch könnte der Eindruck entstehen, dass Roger Schawinski, der schon in seiner Sendung mit Andreas Thiel sein Fett wegkriegte, nicht dazu beiträgt, dass der Zuschauer den Journalisten glaubt. Der Leser denkt sich: War nicht schon Sandro Brotz (heutiger Rundschau-Moderator SRF) einmal beim Blick und der Schweiz am Sonntag tätig, und hat nicht René Hildebrand ebenfalls für den Blick gearbeitet? Der Blick versucht mit Schlagzeilen, manchmal erfundenen oder zurecht gebogenen Storys zu punkten. Aber dass wir von Blick-Redaktoren wirklich uns die Welt erklären lassen sollten, finde ich dann doch zu gewagt.
  • Hans Nötig, 26.02.2017 08:56 Uhr
    Sehr subjektiv diese Berichterstattung. Als Historiker ist es die Aufgabe Daniele Gansers, die Dinge zu hinterfragen. Es geht ihm um die Sache, und nicht eine Ego-Profilierung, wie man sie bei so manchem Journalisten findet. Der Mann trägt das Herz am richtigen Fleck und ich fand es beschämend, wie versucht wurde, ihn zu demontieren.
  • Anton Herbert Honegger, 26.02.2017 03:44 Uhr
    Ja Herr Hildbrand, das ist Ihre Meinung, und darin, wie auch an dieser Arenasendung, erkennt man "des Pudels Kern": Eine eingeschworene Medienlandschaft mit allein seligmachendem Anspruch. Gefährlich deshalb, weil die Etikettierung "Verschwörungstheoretiker" eigentlich dieser eingeschworenen Zunft gehört.
  • Daniel Briner, 25.02.2017 23:59 Uhr
    Herr Hildbrand, wenn Sie schreiben "Schawinski leistete als Teilnehmer mit den besten Argumenten den Hauptbeitrag ...", meinen Sie das allen Ernstes nun auch in Bezug auf 9/11?
  • Fritz Zurschmiede, 25.02.2017 17:39 Uhr
    Themen innerhalb der Schweiz wären sicher interessanter. Ein Thema wie Trump überfordert nicht nur den Moderator, darüber kann man vielleicht in einem Jahr diskutieren. Das Thema über Medien wäre viel interessanter wenn es auf unser Land bezogen würde.
  • Roland Schaub, 25.02.2017 17:14 Uhr
    Was für eine schludrige TV-Kritik des wenig sympathischen, streckenweise unerträglichen Hildbrand. Aber der persönlich Verlag hat nichts zu beklagen: er als Herausgeber lud den umstrittenen René Hildbrand - warum auch immer - zum Schreiben dieser Kolumne ein.
  • Claude Recher, 25.02.2017 13:13 Uhr
    Sehr geehrter Herr Hildebrand Sie haben gelinde gesagt keine Ahnung um die Ausstrahlung eines Daniele Gansers, der sich kritisch und informiert in der Welt bewegt. Ich wünsche Ihnen eine Abkehr des transatlantischen imperialen Denkens und dessen permanenten Indoktrination über die Mainstream-Medien. Ich wünsche Ihnen in Ihrem Lernprozess alles Gute und verbleibe mit besten Grüssen Claude Gérard Recher
Kommentarfunktion wurde geschlossen
Zum Seitenanfang20240419