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10.07.2017

TV-Kritik

Tops und Flops im SRF-Sommerprogramm

Von «Üsi Badi» bis «Donnschtig-Jass»: SRF bietet ein different unterhaltendes Sommerprogramm.

Das SRF-Sommerprogramm geht in die zweite Woche. Vier Sendungen habe ich mir in den letzten sieben Tagen angeschaut. Auf zwei der siebenteiligen Reihen kann und werde ich getrost verzichten. Die Gewinner zuerst:

**** «Üse Buurehof»
Sechs geistig behinderte Menschen zwischen 13 und 50 Jahren arbeiten und leben einen Sommer lang auf dem Erlebnishauernhof Weiernheim beim luzernischen Triengen. Dominique, Niklaus und Remo sind den Zuschauern schon seit Jahren bekannt. Die drei Protagonisten waren bereits in den Sommerreihen «Üsi Badi» (2010) und «Üse Zoo» (2013) mit von der Partie. Der 50-jährige Remo wurde damals zu einem Publikumsliebling. Und er gibt erneut als «Chef» den Ton an. «Üse Buurehof» bei der herzlichen, neunköpfigen Gastgeberfamilie Tony und Anita Kaufmann ist eine berührend-echte Sendung. Gerne werde ich wieder reinschauen.

**** «Donnschtig-Jass»
Volle Dorfplätze in sieben Gemeinden und Kantonen, fröhliche Menschen, Jass, Spass und Musik – der «Samschtig-Jass» ist seit Jahrzehnten ein sicherer Wert im TV-Sommerprogramm. Roman Kilchsperger moderiert erhaben und mit ansteckender Begeisterung. Matthias Hüppi war prominenter Gast in der ersten Sendung. Der Sportmoderator und Hobbymusiker brachte seine Band mit – und versuchte sich als Wassersportler. Hüppi mag ich einfach. Kilchspergers Buddy Reto Scherrer (moderiert ab Ende August den «Samschtig-Jass») könnte gleich zu Beginn jeder Sendung eine Eselsmütze aufsetzen. Die Produzenten der Sendung machen ihn zum Löli. Er macht den Löli. Und macht sich zum Löli. In den Warm-ups ist es dem Vernehmen nach noch krasser. Wäre der Ostschweizer kleiner und leichter, würde er prima in den rechten Arm von Kliby passen. Und dieser könnte auf seine Bauchrednerkunst verzichten. An Scherrers Stelle würde ich an kühleren Tagen mal gründlich über die Bücher gehen.

*** «Geboren am...»
Die Serie erzählt Geschichten von je drei Menschen, die am gleichen Tag geboren wurden. In der ersten Folge wurde unter anderem über Ereignisse aus dem Leben von Mike Müller berichtet. Dieser schilderte sehr ernsthaft, ja griesgrämig. Kä Luscht. Je nach Zeit und Wonne werde ich mir noch zwei (hoffentlich munterere) Folgen ansehen: Jene mit Maria Walliser und Hausi Leutenegger.

** «Fiirabig»
In jeder Folge werden drei Personen von der Arbeit in den Feierabend begleitet. Der Auftakt war so langweilig wie Rotkäppchen ohne Wolf. Auf diese Reihe werde ich gerne verzichten. Wir wissen: Das Schweizer Fernsehen hat Kohle satt und viel Personal. Doch: Von den obigen Sommerreihen hat der Sender nur gerade den «Donnschtig-Jass» selber produziert. «Üse Buurehof» und «Geboren am...» stellte «B&B Endemol Shine» her. Einwandfrei. «Fiirabig» ist von Mediafisch. Das Sahlenweidli (2004) lässt grüssen: Am Freitag startet überdies die Serie «Dahinden vor 500 Jahren». Danke, ohne mich.


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