von Redaktion persoenlich.com
Schneegestöber, besinnliche Musik, ein herzerwärmendes Lichtermeer: So ist die Weihnachtszeit in unserer Vorstellung präsent und das ist die Kulisse von so mancher Werbekampagne in der Adventszeit. Kinderchöre und unzählige Spendenaktionen waren in den vergangenen Wochen omnipräsent.
7. Swisslos (Agentur: Erdmannpeisker)
Die Weihnachtskampagne von Swisslos kommt wie von der Landeslotterie gewohnt mit viel Humor daher. Die Aussage des TV-Spots: Mit dem Millionenlos ist jeder Tag wie Weihnachten. Deshalb kriechen auch gleich 24 Samichläuse durch den Kamin.
Platz 7 für eine Überdosis Weihnachts-Kommerz.
Diese Gitarrenakkorde kennen wir bereits aus dem letzten Jahr – jetzt ist der hartnäckige Ohrwurm zurück. Die Migros hat erneut 23 Schweizer Künstler ins Boot geholt um Spenden zu sammeln, nur der Videoclip wurde für 2015 neu gedreht.
Das Ganze scheint zu funktionieren. Für uns ist es dennoch zu viel des gleichen. Platz 6 für das nicht sehr neuartige Migros-Ensemble.
Zum Vergleich der Weihnachtsspot aus dem vergangenen Jahr:
5. Coop (Agentur: Havas Worldwide Zürich)
Die Weihnachts-Werbeflut von Coop kommt 2015 in mehreren Wellen daher. Das Motto lautet "Freud schänke". Der Grossverteiler spühlt unter diesem Motto eine Kinder-CD in fast jeden Schweizer Haushalt. Aber auch Weihnachtskarten oder Spendengutscheine verschenkte Coop in den letzten Wochen. Neben den Geschenks-Aktionen gehört zur Kampagne die Geschichte von der kleinen Amélie und einem Rentier, das zu ihrem besten Freund wird.
Die Geschichte ist zwar reichlich bizarr, was jedoch nicht störend wirkt. Gerade zur Weihnachtszeit darf das durchaus sein. Ausserdem wird die Geschichte von Amélie auch eher im Hintergrund erzählt. Platz 5 für das Mädchen mit dem treuen Rentier und die Weihnachtssongs der "Schwiizergoofe".
4. Manor (Agentur: Metzger Rottmann Bürge)
Die Warenhauskette hat keinen eigenen "Weihnachtssong ab Stange" entwickeln lassen. Wie erfrischend! Stattdessen singt Bryan Ferry "You Do Something To Me" vom amerikanischen Komponisten Cole Porter. "Es gibt kein grösseres Geschenk als genau das richtige", heisst es im Spot, das einen Manor-Kunden mit übergrossem Geschenk zeigt.
Die Story ist simpel, witzig erzählt und einfach verständlich. Das Riesengeschenk landet auf Platz 4.
3. Microspot (Agentur: BlueGlass)
Ohne Schnee, Geschenke und Kinderlachen wirbt der Onlineshop Microspot. Statt Weihnachtsstimmung geht es um knallharte Politik. Die vielbeachtete Content-Marketing-Kampagne hat unter dem Namen "Legoslative" für viel Wirbel gesorgt. Die Digital-Marketing-Agentur BlueGlass hat ein Lego-Modell zur Bundesratswahl in Auftrag gegeben und es Watson zur Verfügung gestellt. Das Ziel war, den Webshop bei einer jungen, technikaffinen Zielgruppe bekannt zu machen.
Die Lego-Aktion hat eingeschlagen. Begonnen hat es mit Watson, doch die vielen auch sehr heftigen und kritischen Stimmen sorgten erst für den nötigen Aufwind, den die Kampagne benötigte, um vom Google-Algorithmus profitieren zu können. Ein voller Erfolg für Microspot – und wohl auch für das Weihnachtsgeschäft. Platz 3.
Es sei die traurigste Weihnachtswerbung des Jahres, schrieb das britische Boulevardblatt "The Sun" über die Kampagne von ifolor. Im kurzen Clip erlebt ein altes Paar ihre Geschichte nochmals. Mit Flashbacks erinnert sich der an Demenz erkrankte Mann an die erste Begegnung mit seiner Frau in den 50er Jahren.
Ganz ohne Worte erzählt der 45-Sekunden-Clip eine bewegende Geschichte.
Platz 2.
1. Sozialwerke Pfarrer Sieber (Agentur: Evoq)
Günter war Tierpfleger. Nachdem seine Frau gestorben ist, landete er auf der Strasse; er wurde Obdachlos. In der Kampagne der Sozialwerke Pfarrer Sieber erzählt Günter seine Geschichte und wie er wieder ein "Dihei" gefunden hat.
Rührend und herzerwärmend sind sie ja alle, die Werbekampagnen zur Weihnachtszeit – oder zumindest wollen sie das sein. Der TV-Spot von Evoq für die Sozialwerke Pfarrer Sieber ist aber vor allem eines: ehrlich. Und damit hat er allen anderen etwas voraus. Platz 1 für Günter und die Sozialwerke Pfarrer Sieber.
Bonus: Der Edeka-Opa (Agentur: Jung von Matt)
Es ist der wohl meistdiskutierte Weihnachtsspot im deutschsprachigen Raum: "Heimkommen" von der deutschen Supermarktkette Edeka. Der Clip mit dem einsamen Opa, der seinen Tod vortäuscht, verzeichnet mittlerweile weit über 42 Millionen Views.
Der Erfolg hat auch Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen. Zuerst folgte die Deutsche Bahn, die den Opa auf eine Zugreise schickte.
Sehnsucht nach der Familie? #heimkommen gibt's bei uns schon ab 19 Euro. pic.twitter.com/mFDxoZDGDQ
— DB Bahn (@DB_Bahn) 2. Dezember 2015Sehr kontrovers aufgenommen wurde die "Heimkommen"-Parodie von Joko und Klaas. Die beiden TV-Spassvögel haben die Geschichte mit der "Circus Halligalli"-Crew neu erzählt.
Text: Boas Ruh
