Das Positive vorweg: Die Fernmeldekommission des Nationalrats (KVF) hat es unterlassen, einen Kahlschlag der SRG zu fordern. In den am Dienstagabend öffentlich gewordenen Forderungen ist von der SRG als Open-Content-Provider die Rede, ziemlich genau analog dem 2014 von Avenir Suisse ins Spiel gebrachten Modell.
Nach dem Willen der KVF sollen also die gebührenfinanzierten Inhalte nicht von der SRG selber, sondern von weiteren Anbietern genutzt und verbreitet werden (persoenlich.com berichtete). In den Anliegen der KVF war zudem die Rede davon, dass die SRG Spartensender wie Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic, Radio Swiss Jazz sowie Radio SRF Virus, Radio SRF Musikwelle oder Radio RTS Option Musique einstellen soll. Eine Einschränkung in diese Richtung ist unter Umständen nachvollziehbar.
Nicht aber die Forderung, «Doppelspurigkeiten» zwischen den SRG-Regionaljournalen und den Nachrichten der Privaten abzubauen. Sie ist absurd. In der Schweiz ist nur noch eine einzige Nachrichtenagentur tätig. Zudem herrschen in den Regionen abseits vom Medienplatz Zürich quasi Medienmonopole und nationale Zeitungen haben ihre lokalen Korrespondenten abgezogen. Darum sind die SRG-Regionaljournale unverzichtbar. Sie greifen Themen auf, welche Privat-TV und -Radio weglassen und bieten dem Publikum eine wertvolle Alternative. Hier zu sparen, ist falsch.