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Werbung wirkt, wenn sie passt

Ausgehend vom Black Friday, für den viel Werbung geschaltet wird, verteufeln Werbegegnerinnen und -gegner die kommerzielle Werbung an sich. In einem offenen Brief, der auch von eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentariern unterschrieben ist, wird die Werbung als «Mitverursacherin von vielen aktuellen Problemen» angeschwärzt. Sie trage zu übermässigem Konsum bei und fördere damit den Klimawandel, so verkürzt die Darstellung im Text. Darum sei Werbung einzuschränken, am besten ganz zu verbieten.

Nun kann man über den Sinn des Black Friday in guten Treuen unterschiedlicher Auffassung sein. Verantwortungslos ist es, wegen dieses Ereignisses die ganze Werbung zu verteufeln. Denn Werbung ist, wir wissen es, Information und Transparenz.

Erstaunlich ist, wer aus Europa und der Schweiz diesen offenen Brief unterzeichnet hat. Zum Beispiel SP-Nationalrätin Tamara Funiciello. Sie selber fordert in einer Interpellation allerdings gerade das Gegenteil, nämlich die Aufhebung eines Werbeverbots. Für die sogenannte Pille danach, also ein durchaus sinnvolles Anliegen. Werbung wirkt eben, das weiss auch Nationalrätin Funiciello.

Allen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern von Werbeverboten sei darum in Erinnerung gerufen: Auch Ihr profitiert von Werbung. Denn ohne Werbung gibt es weder Wertschöpfung in der Wirtschaft noch Demokratie im Staat. Aus einer gesicherten Position Werbung zu kritisieren, ist einfach. Aber nicht sehr glaubwürdig.


Jürg Bachmann ist Präsident von KS/CS Kommunikation Schweiz, dem Dachverband der Schweizer Werbung.

Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

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KOMMENTARE

Philipp Lichtenberg
01.12.2023 14:24 Uhr
Werbung gehört zum Geschäft. Vielen Dank für Ihre Darstellung lieber Herr Bachmann. Mit freundlichen Grüssen, Philipp Lichtenberg
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