12.09.2000

Médecins Sans Frontières

eindrücklicher Auftritt

Der Friedensnobelpreisträger 1999, Médecins Sans Frontières, lanciert eine starke, emotionale Print- und TV-Kampagne. Die von Advico Young & Rubicam realisierte Kampagne soll einerseits den Bekanntheitsgrad der Organisation vor allem in der Deutschschweiz steigern, auf die Schwerpunkte ihrer Arbeit aufmerksam machen und andererseits Spenden generieren. Die auf den Anzeigen gezeigten genähten Wunden stehen dabei als Metapher für das Helfen und Heilen und als Symbol für die Tätigkeit von Médecins Sans Frontières. Helfen wollten übrigens auch die an der Kampagne beteiligten Firmen: Ein grosser Teil hat ganz oder teilweise auf ein Honorar verzichtet.
Médecins Sans Frontières: eindrücklicher Auftritt

Die Ziele der Kampagne

Obwohl Médecins Sans Frontières 1999 den Friedensnobelpreis gewonnen hat, wird die Tätigkeit der in Frankreich gegründeten Hilfsorganisation in der Deutschschweiz nur mangelhaft wahrgenommen. Dabei ist Médecins Sans Frontières die weltweit grösste private medizinische Nothilfeorganisation. 2500 Freiwillige und über 10'000 lokale Mitarbeiter stehen in über 80 Krisenherden der Welt im Einsatz. Sie leisten Hilfe, unabhängig von religiösen, politischen und wirtschaftlichen Mächten. Dabei steht die medizinische Arbeit im Vordergrund. Im Gegensatz zu anderen Hilfsorganisationen informiert Médecins Sans Frontières aber auch über Menschen- und Völkerrechtsverletzungen und klagt Täter an. Die Kampagne soll nicht nur die ganze Palette der Tätigkeiten von Médecins Sans Frontières aufzeigen, den Bekanntheitsgrad der Organisation steigern und neue Spendengelder erschliessen, sie kämpft auch gegen die Gleichgültigkeit vieler Leute, welche glauben, das Leiden von Millionen von Mitmenschen sei ein unabwendbares Schicksal.

Die Idee der Kampagne

In Kriegen und bei Naturkatastrophen werden Menschen verletzt. Es entstehen physische und psychische Wunden. Damit Wunden schneller und besser heilen, werden sie genäht. Dies ist die zentrale Idee der sieben Anzeigensujets, des TV-Spots und des Internet-Banners, die vom 11. September bis zum 30. September in der Schweiz geschaltet werden. Die genähten Wunden stehen als Metapher für das Helfen und Heilen und als Symbol für die Tätigkeit von Médecins Sans Frontières. Darüber hinaus veranschaulichen sie auf einfache Art und Weise die Überwindung von Grenzen und das Zusammenführen von Menschen aus verschiedenen Kulturen.

Starke Bilder, eindrücklicher Film

Die Umsetzung der Idee stellte alle Beteiligten vor einige Probleme, galt es doch, die genähten Wunden so echt wie möglich darzustellen, ohne dabei zu schockieren. Die von Nicolas Monkewitz und der Maskenbildnerin Annerose Schwab in minutiöser Kleinarbeit realisierten Bilder wirken enorm stark und bringen die Botschaft exakt auf den Punkt. Der aussergewöhnliche TV-Spot unter der Regie von Marcel Langenegger berührt den Betrachter von Anfang an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Es gibt fast nichts gratis

Zusammen mit Médecins Sans Frontières hat sich AY&R auf den dornigen Weg der Sponsorensuche gemacht. Und erfreut festgestellt, dass nicht nur die Agentur bereit war, gratis zu arbeiten, sondern eine ganze Anzahl am Projekt beteiligter Lieferanten und Firmen ganz oder teilweise auf ein Honorar verzichtet hat. Und auch diverse Medien und Titel haben sich bereit erklärt, gratis Kino-Spots, Anzeigen oder MSF-Internet-Banner zu schalten.

Verantwortlich bei Médecins Sans Frontières, Genf: Bertrand Chamarty (Recherche de Fonds); bei Advico Young & Rubicam: Martin Spillmann (CD), Denis Schwarz (AD), Jürg Brechbühl (Text), Michela Trümpi (TV-Production), Rolf Zimmermann (Strategische Planung), Isabella Büeler (Beratung). Die folgenden Personen und Firmen haben für die MSF-Kampagne gratis bzw. zu einem stark reduzierten Preis gearbeitet: Urs Renner (The Media Edge), Noureddine Ennair (The Media Edge), Roger Rüegger (Internet Banner, FutureCom), Armand A. Deuvaert (englische Übersetzung, Access Communication), Pierre-André Diacon (französische Übersetzung, Rédaction Française), Punto e Virgola (italienische Übersetzung), Annerose Schwab (Maskenbildnerin), Nicolas Monkewitz (Photos), Reprotechnik Kloten AG, Lithograph Marcel Langenegger, Propaganda Films, CA USA (Produktion), FilmOnline (Postproduktion).



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