14.04.2016

Jung von Matt/Limmat

«Ich werde nicht umstrukturieren wie ein Wahnsinniger»

Ein Aktienpaket und einen Chefsessel erwarten Dennis Lück bei seiner neuen Agentur Jung von Matt/Limmat. Im Interview mit persoenlich.com sagt der preisgekrönte Werber, weshalb er FCB verlässt und wie er sich am neuen Arbeitsplatz einbringen will.
Jung von Matt/Limmat: «Ich werde nicht umstrukturieren wie ein Wahnsinniger»
von Lucienne Vaudan

Herr Lück, Sie haben mit FCB grosse Erfolge gefeiert. Warum der Wechsel zu Jung von Matt/Limmat?
In der Tat, ich hatte eine fantastische Zeit bei FCB. Die Agentur, die weiterhin natürlich von Cornelia Harder, CEO, und dem vierköpfigen CD-Team geleitet wird, ist einem hervorragenden Zustand. Das kann ich nicht oft genug betonen. Unser letzter grosser gemeinsamer Erfolg bei FCB war übrigens, für einen reibungslosen Übergang zu sorgen. Zu Ihrer Frage: Meine Motivation zu wechseln ist wohl die gleiche wie bei jedem, der sich beruflich neu orientiert. Ich bin fest davon überzeugt, für meine persönliche Zukunft das Beste zu tun.

Sie werden sich an Jung von Matt/Limmat beteiligen. In welcher Form genau?
Mit einem Aktienpaket.

War diese Beteiligung Auslöser oder Bedingung für Ihren Vertrag mit JvM?
Natürlich ist die Beteiligung ein guter Anreiz. Eine Beteiligung macht aus einem Kreativen einen kreativen Unternehmer. Die wichtigste Bedingung war für mich aber immer das blinde Verständnis mit den zukünftigen Kollegen. Es muss menschlich passen, sonst nützen auch Anteile nichts. In einem Interview liest sich das nun sicher wie eine Phrase. Aber wer mich kennt, weiss, wie wichtig mir eine gute Atmosphäre und ein guter gemeinsamer Spirit ist. Und da kann ich sagen, das passt wunderbar.

JvM will im Bereich Digital aufrüsten. Was werden Sie da einbringen?
Darf ich die Frage bitte leicht korrigieren: JvM ist digital aufgerüstet. Was ich miteinbringe, ist Kanal-übergreifendes Denken. Digital isoliert zu sehen, ist schon fast wieder 90ger. Ich glaube an schlaue Leitideen. Und die sind immer erst Kanal-frei.

Werbung ist Teamleistung. Nehmen Sie Mitarbeiter mit oder werden Sie Ihr künftiges Team neu aufstellen?
Sie haben völlig Recht, Werbung ist ein absoluter Mannschaftssport. Ich sehe mich da übrigens in der Rolle als Spielertrainer. Die Antwort auf den ersten Teil der Frage lautet Nein: Ich werde keine Mitarbeiter mitnehmen. Die Antwort auf den zweiten Teil der Frage lautet ebenfalls Nein. Ich werde nichts wild durcheinander bringen und umstrukturieren wie ein Wahnsinniger. Die Strukturen bei JvM stehen und sind erstklassig. Aber sicher ist, dass wir ergänzen werden, um die Mannschaft noch schlagkräftiger zu machen.

Sie kennen JvM bereits aus Deutschland, was sind die Unterschiede zur Schweiz?
Zuerst einmal zu den Gemeinsamkeiten. JvM hat, ganz gleich wo, den Anspruch, immer das maximale Potential von Marken auszuschöpfen. Natürlich sind aber die Märkte unterschiedlich, und da stelle ich gerne eine These auf: Der kreative Nährboden ist hier in der Schweiz deutlich besser als in Deutschland. Der Markt dreht sich schneller. Hier wird rasch entschieden. Hier wird Danke gesagt. Hier ist man mutig. Hier wird schneller umgesetzt. Das schätze ich sehr am Schweizer Markt.

Was glauben Sie sind die grössten Herausforderungen, die in Ihrem neuen Job auf Sie zukommen werden?
Es ist wie im Fussball. Der neue Spielertrainer kommt und muss zuerst sein Team von seiner Spielweise und seiner Philosophie begeistern. Das wird die erste Herausforderung sein. Wenn das dann läuft, läuft alles andere – wie Zufriedenheit der Kunden, Wachstum der Agentur oder Exzellenz der Ideen - auch. Für Begeisterung sorgen, intern wie extern, das wird also mein Job sein. Und darauf freue ich mich.

Bild: zVg



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