12.05.2019

Edeka

Warum der Muttertags-Spot zu weit geht

Die Journalistin und Mutter Jeanette Kuster kritisiert die Supermarktkette wegen einem Video, um Müttern zu danken. In ihrem Kommentar im «Tages-Anzeiger» erklärt sie, warum die Produktion von Jung von Matt / Next Alster veraltete Rollenklischees fördert.

Der Edeka-Werbespot zum Muttertag erntete viel Kritik auf Sozialen Medien, weil er Väter in ein schlechtes Licht rücke (persoenlich.com berichtete). Im «Tages-Anzeiger» vom Samstag hat die Journalistin und Kommunikationsfachfrau Jeanette Kuster, die selbst zweifache Mutter ist, das Video kommentiert. Hinter der Produktion steht Jung von Matt / Next Alster aus Hamburg, die schon mit früheren Edeka-Spots auf sich aufmerksam machten.


Die Journalistin beschuldigt die Supermarkt-Kette zudem, nur nach dem Motto «hauptsache, man redet über uns», zu arbeiten. Der Spot spiele «genau den Leuten in die Hände, die an veralteten Rollenklischees festhalten wollen», schreibt Kuster. Eine ganze Minute würden die Väter verspottet, für Youtube-Verhältnisse sei das eine halbe Ewigkeit.

Für sie seien es die «modernen Väter, die sich in der Familie engagieren». Mütter würden sich über dem Slogan «danke, Mama, dass du nicht Papa bist», nicht freuen. «Wir wollen nämlich gar nicht besser sein als die Väter. Sondern gleichwertig», wie Kuster erklärt.

Indem sich Edeka über moderne Väter lustig macht, schicke er Frauen laut Kuster gleichzeitig zurück an den Herd. «So wollen wir Mütter nicht gefeiert werden.» Weiter schreibt sie, «auch die Väter erledigen im Jahr 2019 manchmal den Grosseinkauf für die Familie. Nun werden sie das zukünftig vermutlich nicht mehr bei euch tun.» Auf Sozialen Medien rufen Nutzer unter dem Hashtag «Edekaboykott» dazu auf, nicht mehr beim Supermarkt einzukaufen. (log)



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