07.02.2013

"Weltwoche"

“Abrechnung” mit Res Strehles Vergangenheit

Massive Vorwürfe gegen "Tages-Anzeiger"-Chefredaktor.
"Weltwoche": “Abrechnung” mit Res Strehles Vergangenheit

Das Bild von Res Strehle, Chefredaktor des “Tages-Anzeigers”, prangt auf der aktuellen Ausgabe der “Weltwoche”. Es handelt sich aber nicht um eine aktuelles Foto sondern um ein Fahndungsfoto von 1984 der Stadt- und Kantonspolizei Zürich. Die “Weltwoche” wirft Strehle “Verdrängung und Verklärung der Vergangenheit” vor.

So habe der heutige "Tagi"-Chefredaktor vor 29 Jahren mit “linken Gesinnungsgenossen” ein Gebäude am Zürcher Stauffacher besetzt und sich darin auch verschanzt. Anschliessend sei der damals 32-Jährige verhaftet worden. In der gleichen Zeit seien von sogenannten “Aktivisten” in Zürich eine Reihe von Gewalttaten, wie beispielsweise ein Brandanschlag auf die McDonald’s Filiale am Stauffacher, verübt worden.

Welche Rolle aber Strehle innerhalb dieser Gruppe spielte, sei bis heute ungeklärt. Strehle und seine “militanten Freunde” seien bereits in den 1970er-Jahren unter Beobachtung der Polizei und des Staatsschutzes gestanden. In der Wohngemeinschaft an der Zürcher Neptunstrasse, in der Strehle lebte, hätten auch auch international gesuchte Terroristen und Bombenleger verkehrt, schreibt die “Weltwoche” weiter, so auch aus dem Umfeld des Topterroristen Carlos. Strehle habe als “WoZ”-Redaktor bis in die 90-er-Jahre den “bewaffneten Kampf” verherrlicht. So habe er 1993 einen “krachenden” Nachruf auf die Schweizer Terroristin Barbara Kistler geschrieben, der selbst der Redaktion zu weit ging. Lob bekam er dafür von ungewöhnlicher Seite: vom – so die “Weltwoche” - “heute geläuterten Chefredaktor der 'Basler Zeitung'”, Markus Somm.

Die “Weltwoche” schliesst ihren Artikel mit den Worten: “Beim SVP-Twitterer reichte eine unbedarfte 140-Zeichen-Nachricht, die er nach fünf Minuten wieder gelöscht hatte, für das totale gesellschaftliche Abseits. Nicht auszudenken, wenn "Tagi"-Chef Strehle mit denselben Massstäben die eigene Vergangenheit ins Visier nähme.” Gegenüber der “Weltwoche” verzichtete Strehle auf eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Auch gegenüber persoenlich.com möchte Tamedia im Moment keine Stellung nehmen (ma).



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