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18.02.2017

SRF

Auf die «Arena» kann leider verzichtet werden

Ueli Mäder als «Schiedsrichter» nervte. Und sogar Jacqueline Badran «schwärmte» am Schluss für Oswald Grübel.

Die «Arena» war einst eine einflussreiche TV-Sendung. Sie trug in der Deutschschweiz wesentlich zur politischen Meinungsbildung bei. Die Diskussionsrunde vermochte gar eidgenössische Abstimmungen zu beeinflussen. Der damalige Bundesrat Adolf Ogi hatte 1994 in der «Arena» gegen die Alpen-Initiative verloren. Das war einmal. Inzwischen spielt die Sendung nur noch eine marginale Rolle. Das Zuschauerinteresse sank in den vergangenen Jahren stark. Das Neukonzept von Jonas Projer (Vorbild: Frank Plasberg, «Hart aber fair», ARD) hat die meisten nie überzeugt.

Kein Zweifel: SRF wird, nein sie muss die «Arena» noch lange im Programm belassen. Nicht aus «Liebe» zum Publikum, sondern aus Rücksicht auf die Schweizer Polit-Elite. Vielleicht sollten die TV-Macher nach über 23 «Arena»-Jahren mindestens einmal den Sendeplatz überdenken. Die Gewohnheiten der Gesellschaft haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer ziehen sich am Freitagabend um 22.30 Uhr die «heute-show» im ZDF rein (mache ich auch) – und gehen danach in den Ausgang.

Als politisch interessierter Mensch schaue ich mir die «Arena» höchstens noch ab und zu im Schnellgang an. Am Freitag hatte ich wieder einmal eine ganze Sendung auszuhalten. 75 (zu lange) Minuten. Nach einem überbordenden Werbeblock fing sie auch diesmal verspätet an.

Die Nachwehen nach der Bruchlandung der USR III waren das Thema, angeschnitten wurde die soziale Umverteilung und ganz kurz die Altersreform. Die Ständeräte Ruedi Noser (FDP) und Konrad Graber (CVP) waren im Studio, Nationalrätin Jacqueline Badran (SP) und Oswald Grübel, Ex-Chef von UBS und CS. Dieser machte die beste Figur und brachte es gleich zu Beginn auf den Punkt: «Wie wollen Sie eine Abstimmung gewinnen, wenn Sie nicht in einem Satz erklären können, worum es geht?» Sogar Badran «schwärmte» am Schluss für Grübel.

Und die linke Nationalrätin könnte sich den charismatischen Manager nach wie vor als UBS-Boss vorstellen. Anzufügen bleibt, dass der Soziologe Ueli Mäder als «Schiedsrichter» nervte, indem er die Diskussion in den wenigen spannenden Momenten immer wieder unterbrach. Fazit: Ich habe nichts vernommen, was ich in den vergangenen Tagen nicht schon in den Tageszeitungen gelesen hatte. Liebe «Arena», wir sehen uns wieder. Irgendwann einmal.


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