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19.03.2019

Izzy-Telefonstreich

SVP-Heer demontierte «Blick»-Chef

In «TalkTäglich» flogen die Fetzen: Christian Dorer kam gegen Alfred Heer schlecht weg.

Ein verstecktes Telefon sorgt nach wie vor für Aufregung: Ringier-Journalist Cédric Schild vom Jugendmagazin «Izzy» hatte den Zürcher SVP-Kantonsratskandidaten Stefan Locher der mutmasslichen Anstiftung zum Wahlbetrug überführt (persoenlich.com berichtete).

Weil Schild und Locher dazu lieber auf einen Auftritt bei «TeleZüri» verzichteten, kreuzten Dorer und Heer am Dienstagabend bei Hugo Bigi die Klingen. Der SVP-Nationalrat und Zürcher Wahlkampfleiter fuhr mit grobem Geschütz auf. Er warf Dorer vor, eine Schmutzkampagne zu fahren. Heer: «Ihr habt Locher in eine Falle gelockt, und er hat einen Fehler gemacht. Das rechtfertigt nicht, dass er in Ihrer tagelangen Schmierenkampagne behandelt wird, als wäre er der Massenmörder von Rupperswil. Ich finde es entsetzlich, wie tief «Blick» gesunken ist. Sie sollten sich schämen!» Und: «Was seid ihr für eine Zeitung, die aus einem Kandidaten und einem Spasstelefon eine Staatsaffäre macht?»

Christian Dorer versteht die ganze Aufregung nicht und warf Heer vor, mimosenhaft zu regieren. Der «Blick»-Chef findet die Reaktion von Stefan Locher, der sich öffentlich entschuldigt hatte, souverän: «Die von Heer ist es nicht.» Der SVP-Nationalrat machte Dorer auch Vorwürfe zur Berichterstattung über seinen Parteikollegen Luzi Stamm, der sich nach Eskalationen in ärztlicher Behandlung befindet. Heer: «Sie sollten sich auch dafür schämen, was Sie mit Leuten machen, von denen Sie wissen, dass sie ein Problem haben. Sie ziehen diese an die Öffentlichkeit und demontieren sie, damit Sie der SVP schaden können.»

Dorer bestritt, dass die SVP von seinem Blatt unfair behandelt werde: «Blick schiesst gegen alle, wenn sie Fehler machen.» Alfred Heer hatte in «TalkTäglich» noch einen weiteren Pfeil im Köcher: «Ein «Blick»-Journalist sagte einer jungen Kandidatin unserer Partei, wenn er sie im Bikini fotografieren dürfe, sorge seine Zeitung dafür, dass sie gewählt werde.» Heer nannte gar den Namen des Redaktors. Zu dieser Vorhaltung hatte Dorer, der zum Fall Locher auch bei den Zuschaueranrufen schlecht wegkam, nichts zu sagen.


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