05.04.2015

Frankreich

Das Ende der Magermodels

Agenturen die zu dünne Mädchen vermitteln, erhalten Gefängnis- und Geldstrafen.

Die französische Nationalversammlung in Paris stimmte am Freitag im Kampf gegen die Magersucht für einen Gesetzesartikel, der stark unterernährten Frauen eine Arbeit als Model untersagt.

Die französische Gesundheitsbehörde soll dazu einen Body-Mass-Index (BMI) festlegen, der von Models nicht unterschritten werden darf. Den Verantwortlichen von Modelagenturen, die extrem dürre Mannequins engagieren, sollen künftig sechs Monate Haft und eine Geldstrafe von 75'000 Euro drohen.

Modelagenturen laufen Sturm

In Paris, einer der weltweiten Mode-Hauptstädte, waren Modelagenturen gegen die Pläne Sturm gelaufen. Sie argumentierten unter anderem, angesichts der internationalen Konkurrenz in der Modeszene sei eine Regelung nur für Frankreich sinnlos.

Der sozialistische Abgeordnete und Berichterstatter für den Gesetzentwurf, Olivier Véran, betonte dagegen, in Spanien, Italien und Israel seien bereits ähnliche Massnahmen beschlossen worden.

Vérans Angaben zufolge leiden in Frankreich zwischen 30'000 und 40'000 Menschen an Magersucht, die meisten sind demnach Jugendliche. Er betonte kürzlich: "Der soziale Einfluss des Bildes, das die Modewelt verbreitet - dass Frauen krankhaft dünn sein müssen, um schön zu sein und auf einem Laufsteg auftreten zu können - ist sehr stark." (sda)


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