23.03.2015

SRF

Techniker bangen um ihre Jobs

Der Sender will ein automatisiertes Regiesystem einführen.
SRF: Techniker bangen um ihre Jobs

Roboter statt Kameramänner: Das Schweizer Radio und Fernsehen will künftig sämtliche Sendungen mithilfe von ferngesteuerten Kameras produzieren. Die Einführungsphase hat bereits begonnen, Sendungen wie "Glanz & Gloria" und "Meteo" werden bereits mit der neuen Technik produziert, "Schweiz aktuell", "Tagesschau" und "10 vor 10" sollen folgen.

Reibungslos soll die Einführung der Roboterkameras nicht ablaufen, wie der "Tages-Anzeiger" schreibt: So sei es etwa bei "Schweiz aktuell" wegen eines Computerproblems zu einer Panne gekommen. Seither werde die Sendung aus einem Notfallstudio produziert.

Schlimmeres befürchtet auch die Techniker-Belegschaft der SRF-Tochter TPC: "Die Einführung des neuen Systems geht über kurz oder lang mit einem Personalbbau einher", schreibt der "Tagi". Das Medienmagazin "Edito/Klartext" unterstreicht diese Behauptung. So konnte die ARD, welche das automatische Regiesystem bereits eingeführt hat, 50 Prozent des Personals einsparen.

Laut "Tagi" sollen die Einsparungen beim SRF noch grösser sein. So stünden beispielsweise für die "Tagesschau" künftig nur noch 3 Personen - 2 Techniker und 1 Moderator - im Einsatz - bis anhin waren es 11. Hinzu komme, dass TPC bereits jetzt an der Kostenschraube drehe und erste Kündigungen ausgesprochen wurden. Diese stünden jedoch nicht im Zusammenhang mit der Einführung der Kameraroboter. Die Gewerkschaft SSM widerspricht dem vehement: "Die Kündigungen wurden ausdrücklich mit dem Automatisierungsprojekt begründet."

Auch die TPC kann Kündigungen in der Zukunft jedoch nicht ausschliessen, weniger benötigtes Personal solle aber möglichst durch natürliche Fluktuation kompensiert werden, heisst es. Das anvisierte Sparziel liege bei 30 Prozent. (nb)


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