Wer kennt es nicht: Der Rabatt-Coupon für das halbe Grill-Güggeli wird fein säuberlich aus der Zeitung ausgeschnitten und an den Kühlschrank geklebt. Schaut man das nächste mal darauf, ist der Güggeli-Mann mit seinem Wagen schon über alle Berge.
Damit soll jetzt Schluss sein: Der Zürcher Mobile-Vermarkter Adello hat ein System für Mobile Couponing entwickelt, mit welchem für Kunden und Unternehmen das Distribuieren, Einlösen und Verwalten von Aktions- und Rabatt-Gutscheinen via Smartphone zum Kinderspiel werden soll.
Laut Sandor Laczko, Country Manager von Adello (vgl. Bild unten), arbeiten die grossen Retailer zwar auch - mehr oder eher weniger erfolgreich - an eigenen Implementierungen. Die Probleme seien aber stets dieselben: Sie beginnen bei der Distribution - wie erreicht mein Coupon den Kunden? - und enden mit dem Einlösen am Verkaufort, wo das Kassensystem Smartphone-Dispalys oft nicht scannen könne.
Laczkos Vision: "In der idealen Welt kann ich meinen Coupon über Massenmedien auf die Smartphones der Konsumenten pushen, wo sie automatisch abgespeichert werden. Löst der Kunde den Coupon nicht von selbst ein, wird er durch Push-Notification dazu motiviert. Die Zielgruppe kann Coupons untereinander per SMS oder Mail teilen. Coupons können zudem nicht nur von der neusten Scanning-Generation der Grossverteiler gelesen werden, sondern auch vom Bäcker um die Ecke."
Lösung für Unternehmen jeder Grösse
Mit diesem Ziel vor Augen entwickelt Adello seit einiger Zeit entsprechende Konzepte mit unteschiedlichen Technologien.
Sandor Laczko sieht im Mobile Couponing riesiges Potenzial: "Die Effekte für den Kommunikationsprozess sind immens. Kunden können damit zur Kaufabsicht bewogen und direkt in den stationären Handel gelotst werden. Im Unterschied zu Print-Gutscheinen bieten digitale Coupons einzigartige Möglichkeiten in der Distribution, Aufbewahrung, Einlösung, Verwaltung und Kontrolle. Medienbruchfrei lässt sich dieser Prozess ausschliesslich auf Mobile-Devices abbilden, erstmals steht eine entsprechende Lösung für den breiten Einsatz auf Smartphones für Unternehmen jeglicher Grössenordnung zur Verfügung."
Im Gegensatz zu Schnäppchen-Plattformen wie Groupon oder Deindeal stehen laut Laczko beim Mobile-Couponing die Bedürfnisse des Werbetreibenden im Zentrum: Drive to store, Abbau von Überbeständen, Produkteinführungen, Neukundengewinnung, Kundenbindung, kurzfristige Abverkäufe und Impulskäufe. Zentral für den Erfolg von Couponing-Kampagnen seien dabei die Distribution als erster Schritt sowie die abschliessende Handlung, sprich die zeitgerechte Verfügbarkeit am POS.
Erste Kampagne für Casino Baden
Die erste Kampagne mit dem neuen System startete letzte Woche für das Grand Casino Baden und läuft auf 20min.ch und blick.ch.
Ein Klick auf das Werbemittel speichert den Coupon automatisch in der Passbook-App ab.
Der Kunde zeigt sein Smartphone mit Coupon am Empfang des Casinos. Er wird vorgängig per Push-Notification daran erinnert, sobald er einen Radius von 150 Meter um das Casino betritt.
Die Casino-Reception scannt den Coupon mit einem beliebigen Smartphone.
Der Code ruft direkt ein Verwaltungs-Backend auf, welches zunächst entscheidet, ob der Coupon noch gültig ist. Durch drücken des "Einlöse-Buttons" wird aus einem gültigen ein ungültiger Coupon.
Das Casino Baden kann alle generierten Coupons im Backend verwalten.
Bereits neue Kamagnen geplant
Die Reaktionen auf die erste Kampagne seien positiv: "Dies gilt generell für Mobile-Kampagnen, welche einerseits mittels Targetings und Kontaktfrequenzkontrolle so auf die Zielgruppe abgestimmt werden, dass sie als relevant wahrgenommen werden und andererseits den Nutzern einen klaren Mehrwert bieten. Beides ist hier der Fall. Pro Tag werden mehrere tausend Coupons generiert, frei von Produktionskosten."
Adello plant bereits Kampagnen für weitere Standorte: "Die neuen Möglichkeiten von Passbook-Couponing stossen bei Agenturen und ihren Kunden auf sehr grosses Interesse." (set)
