28.05.2014

Orange

Hält Umsatz und steigert Betriebsgewinn deutlich

Telekomanbieter konnte im ersten Quartal Kunden gewinnen.

Orange hat im ersten Quartal etwa gleich viel umgesetzt wie vor einem Jahr, aber operativ deutlich mehr verdient. Während der Umsatz leicht um 0,4 Prozent auf 309,2 Millionen Franken zulegte, kletterte der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) gar um ein Fünftel auf 83,7 Millionen Franken.

Der bereinigte EBITDA stieg um 6,7 Prozent auf 93 Millionen Franken zu, wie Orange am Dienstag bekannt gab. Der Mobilfunkanbieter gehört seit Ende Februar 2012 nicht mehr France Télécom, sondern der britischen Beteiligungsgesellschaft Apax.

Nicht eingerechnet sind im bereinigten EBITDA Restrukturierungs- und Transaktionskosten im Zusammenhang mit dem Verkauf an Apax sowie Kosten für die Benutzung der Marke Orange. Auch gewisse Einmalkosten sind ausgeklammert.

Orange-Chef zufrieden
"Ich bin ziemlich zufrieden mit den Resultaten", sagte Orange-Chef Johan Andsjö im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda: "Wir gehen in die richtige Richtung."

Orange habe erneut deutlich an Kunden gewonnen, schreibt der Mobilfunkanbieter in seinem Quartalsbericht. Die Zahl der Abonennten wuchs um 5,8 Prozent auf 1,142 Millionen. Auch der Bestand an Prepaidkunden nahm um 2,9 Prozent auf 1,005 Millionen zu.

Allerdings ist der Anstieg der Prepaidkunden auf die geänderte Berechnungsmethode zurückzuführen, die an Branchenprimus Swisscom angepasst wurde. Während bisher ein inaktiver Prepaidkunde nach drei Monaten nicht mehr mitgezählt wurde, fliegt er neu erst nach zwölf Monaten aus der Statistik.

Gesamtkundenzahl nahm zu
Nach der neuen Zählart nahm die Gesamtkundenzahl um 4,4 Prozent auf 2,147 Millionen zu. Konkurrentin Sunrise hatte geklagt, Orange habe mit aggressiven Subventionen für Handys und Tablets Kunden angelockt und den Wettbewerb angeheizt. Aus den Zahlen von Orange geht das allerdings nicht hervor. Die Ausgaben für Subventionen sind 6,6 Millionen Franken tiefer als vor einem Jahr, aber offensichtlich effizient eingesetzt.

Das Doppelpackangebot von Handy und Tablet sei erfolgreich, sagte Andsjö. Gerade diese Kunden würden zu den Abos mit mittleren und hohen Datenvolumen greifen. Allerdings hatte Sunrise die Zahl der Abonnenten (+6,6 Prozent) noch mehr gesteigert als Orange.

Stellenabbau drückt Kosten
Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde schrumpfte bei Orange indes um 5,1 Prozent auf 39,3 Franken pro Monat. Als Gründe nannte Orange einerseits neue Angebote für Jugendliche. Zudem schlug die Preisoffensive der Swisscom, die im Sommer 2012 gestartet war, aufs Ergebnis durch. Auch die geringere Zahl an verrechneten SMS machte sich bemerkbar.

Auf der anderen Seite hat Orange die Kosten gedrückt. So sanken die Ausgaben für Interkonnektion, Inhalte und Werbung um 10 Prozent, die Personalkosten gar um 13,2 Prozent. Das Telekomunternehmen hat die Zahl der Vollzeitstellen in den letzten zwölf Monaten von 1064 auf 876 reduziert.

Verdoppelter Betriebsgewinn
Wegen erheblich tieferer Abschreiber und Amortisationskosten für die IT konnte Orange den Betriebsgewinn (EBIT) auf 46,9 Millionen Franken verdoppeln. Unter dem Strich sank der Verlust der Holdinggesellschaft Matterhorn Mobile von 12 Millionen Franken auf 9,1 Millionen Franken.

Um den Netzausbau der neuen Mobilfunkgeneration LTE (auch 4G genannt) voranzutreiben, hat Orange seine Investitionen um beinahe die Hälfte auf 30,5 Millionen Franken erhöht. Mittlerweile decke das LTE-Netz 81 Prozent der Bevölkerung ab. Vor drei Monaten waren es noch 71 Prozent gewesen. (sda)


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