Der US-amerikanische Non-Profit-Newsdesk «ProPublica» hat eine Browser-Erweiterung für Chrome entwickelt, die Usern zeigt, welche Daten Facebook über sie gespeichert hat.
Die Social-Media-Plattform hat über zwei Milliarden Nutzer, von denen sie regelmässig Daten mithilfe deren Online-Aktivitäten erhebt. Nun können interessiere Nutzer Einsicht nehmen und die Angaben auf ihre Richtigkeit prüfen. Das neue Plugin ermöglicht sogar eine Bewertung der Daten in Sachen Korrektheit.
Crowdsourcing von @ProPublica: Breaking the Black Box: What Facebook Knows About You: https://t.co/qAty4hnPvQ via @correctiv_org-Newsletter
— Thomas Mrazek (@tmrazek) 1. Oktober 2016
Facebook-Algorithmus verfolgt Nutzer beim Liken
Das soziale Netzwerk zieht auch Hintergrunddaten von Instagram und WhatsApp heran, um ein möglichst akkurates Gesamtbild zu erstellen. ProPublica zufolge verfolgt der Facebook-Algorithmus seine Nutzer beim Liken von Beiträgen, beim Posten von Fotos und politischer Standpunkte, beim Aktualisieren der Interessen, beim Ändern des Beziehungsstatus und bei vielem mehr. Doch die Spionage-Software macht hier keinen Halt. Zusätzlich werden User nämlich beim Stöbern durch Online-Shops, beim Mieten von Autos oder beim Vereinbaren von Terminen auf Webseiten, die über einen Facebook-Share-Button verfügen, auf Schritt und Tritt verfolgt.
Laut ProPublica nutzt der Social-Media-Riese darüber hinaus auch kommerzielle Daten von Brokern, die Hypotheken, Autobesitz und Einkaufsgewohnheiten betreffen. Diese Informationen werden anschliessend mit Marketing-Experten geteilt, die dadurch spezielle Gruppen mittels zielgerichteter Werbung anvisieren. Insgesamt bietet Facebook Marketing-Spezialisten über 1300 verschiedene Kategorien für Zielgruppenwerbung an. Das Social-Media-Portal nutzt zudem selbst 98 personenbezogene Datenpunkte, um seine User durch massgeschneiderte Werbeanzeigen anzusprechen. Diese beziehen sich beispielsweise auf den Standort, das Alter, die Generation, das Geschlecht, die Sprache und vieles mehr. (pte/clm)