25.02.2014

LinkedIn

Startet auf Chinesisch - trotz Zensur

Netzwerk will in der Volksrepublik mehr als 140 Millionen Nutzer gewinnen.

Das Karriere-Netzwerk LinkedIn ist seit Dienstag auch auf Chinesisch online. Staatliche Zensur sei die Bedingung für den Start in China gewesen, teilte LinkedIn-Chef Jeff Weiner mit. LinkedIn werde jedoch immer offen sagen, unter welchen Voraussetzungen es seine Geschäfte in China mache, betonte er. Eine Zensur von Inhalten werde es nur geben, wenn der Staat dies verlange und nur im geforderten Umfang.

LinkedIn sei zwar für die Meinungsfreiheit und missbillige staatliche Zensur, erklärte er. "Aber gleichzeitig sind wir der Meinung, dass unsere Abwesenheit chinesische Arbeitnehmer der Chance beraubt, sich mit anderen Arbeitnehmern auszutauschen", sagte Weiner.

Das Karrioere-Portal hat sich zum Ziel gesetzt, mehr als 140 Millionen chinesische Nutzer zu gewinnen. Das wäre fast die Hälfte der 277 Millionen Nutzer, die das US-Unternehmen derzeit hat. Auf Englisch steht LinkedIn bereits seit mehr als zehn Jahren auch Chinesen offen. In der Volksrepublik hat das Netzwerk gemäss eigenen Angaben derzeit vier Millionen Nutzer.

Zensur bringt ausländische firmen in Bedrängnis 
China zensiert das Internet stark, was ausländische Firmen in Bedrängnis bringen kann. Yahoo etwa wurde 2005 international scharf kritisiert, weil die US-Suchmaschine der Regierung Informationen über einen Journalisten gegeben haben soll, der später zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde.

Google zog sich 2010 wegen der Zensur aus China zurück. Facebook und Twitter sind in China nicht erlaubt, nachdem die Demonstranten des arabischen Frühlings die Dienste nutzten, um sich zu Kundgebungen zu verabreden. Auch einheimische Internet-Seiten werden stark kontrolliert. (sda)

 


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