17.05.2022

Cubetech

«Wir wollen zur besten Digitalagentur werden»

Die Digitalagentur mit Standorten in Bern und Zürich wird zehn Jahre alt. Gegründet wurde Cubetech von Christoph S. Ackermann, der zuvor als Sanitärinstallateur arbeitete. Der 35-jährige Selfmademan über Marketingfloskeln, digitale Rebellen und schöne Toiletten.
Cubetech: «Wir wollen zur besten Digitalagentur werden»
«Ein markantes Merkmal unserer ‹Digital Rebels›, wie wir unsere Mitarbeitenden nennen, ist das Hinterfragen von bestehenden Konzepten und Vorgaben», so Christoph S. Ackermann, Gründer und Inhaber von Cubetech. (Bild: Cubetech/Mario Götz)

Herr Ackermann, hat die Digitalisierung auch schon im Badezimmer Einzug gehalten?
Was ist denn überhaupt Digitalisierung? Nennen wir das drahtlose Soundsystem schon so oder braucht es mehr? Trendigere Sachen? Fakt ist, dass das Badezimmer morgens meine erste Informationszentrale ist, da ich die Zeit darin nutze, um die ersten Infos zum Tag zu holen. Somit ist es für mich durchaus ein Raum mit digitalem Stellenwert. Aber der Spiegel mit integriertem Display hat noch nicht Einzug gehalten.

Sie kennen sich in der Materie aus, schliesslich sind Sie gelernter Sanitärinstallateur. Vor zehn Jahren gründeten Sie Cubetech. Was qualifizierte Sie zu diesem Schritt?
Der Beruf als Sanitärinstallateur erfordert ebenso wie die digitale Welt logisches Denkvermögen. Daher sind sich die Berufe etwas weniger fern, als dies auf den ersten Blick wirken mag. Tatsächlich habe ich aber vor der Selbstständigkeit beruflich und auch in der Freizeit viel Erfahrung gesammelt. Das und mein vorausdenkender, neugieriger Geist haben diesen Weg ermöglicht. Ausprobieren, scheitern, besser machen, besser werden.

Gestartet haben Sie in einem kleinen Büro im Berner Marziliquartier. Ich habe gehört, Sie haben zu Beginn alles gemacht, was irgendwie mit «Digital» zu tun hatte …
Ja – mein Schritt in die Selbstständigkeit war weder von langer Hand geplant noch durch Netzwerk, Aufträge und grosse finanzielle Rücklagen unterstützt. So waren Bereiche wie die Installation und Wartung von IP-Telefonie nebst dem Findungsprozess auch Mittel zum Zweck, um Umsatz zu generieren. Das Know-how hatte ich mir in dem Bereich beruflich bereits vor der Selbstständigkeit angeeignet. Zusammengefasst haben wir in den ersten zwei Jahren nebst Webprojekten auch IT-Dienstleistungen angeboten.

Nach kurzer Zeit entwickelte sich Cubetech zu einer WordPress-Webagentur. Woher holten Sie sich dieses Know-how?
Uns wurde schon bald bewusst, dass wir in der Kreation und Entwicklung von Webprojekten richtig stark sind und dies auch unsere Leidenschaft ist. Teilweise waren wir dem Markt auch schon etwas voraus. Mit dieser Erkenntnis wurde das Unternehmen strategisch als WordPress-Agentur neu ausgerichtet und im Markt positioniert. Auch diese nötigen Fachkompetenzen habe ich bereits vor meiner Selbstständigkeit während privaten Projekten aufgebaut und konnte diese dann auch intern dem Team und auch unseren Lernenden weitergeben. Gemeinsam mit gezielten Teamverstärkungen wurde das Know-how dann auf das sehr hohe Level gehoben. Die Konzentration auf ein CMS war dann zwar sehr bewusst, dass es WordPress wurde, war aber auch ein wenig Zufall.

«Oft kamen wir im Kommunikationsprozess spät dazu und der Mist war bereits gekarrt»

Irgendwann kam der grosse Shift und Sie positionierten Cubetech als Digitalagentur. Was unterscheidet eine Digitalagentur von einer Webagentur?
Neben dem Bedürfnis aus dem Markt heraus hat uns als Webagentur vermehrt der ganzheitliche Ansatz gefehlt. Oft kamen wir im Kommunikationsprozess spät dazu und der Mist war bereits gekarrt. Zudem hatten wir ein extrem kompetentes Team am Start, und wir hatten auch grosse Lust, unsere Kundschaft hier viel enger als Partner und im kompletten digitalen Prozess zu begleiten. Als Digitalagentur konzeptionieren und orchestrieren wir die gesamte digitale Kommunikation. Die Massnahmen werden aus einem Guss kreiert, umgesetzt, gemessen und optimiert. Das macht es für die Kundschaft einfacher, wir können mehr bewirken und grösseren Erfolg bringen. Das ergibt für alle grossen Mehrwert.

Sie bieten auch Kreation an. Aber für eine grosse Plakatkampagne dürfte ich bei Ihnen am falschen Ort sein …
Wenn es nur noch um die Kampagne geht, dann sind Sie im Prozess eigentlich bereits zu weit. In der Rolle als rein ausführende Auftragsempfänger fühlen wir uns schlicht unwohl. Aber wenn sich in einem Gesamtansatz die Plakatkampagne als wichtiges Instrument zeigt, dann holen wir kompetente Partner ins Boot und nehmen unsere Verantwortung als Gesamtagentur wahr, damit das Projekt ein Erfolg wird.

Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Firma – was können Sie am besten?
Unser interdisziplinäres Team, die kreativen, manchmal rebellischen Ansätze und unser Bestreben nach langfristigen Partnerschaften sind einige unserer grossen Stärken. Ein markantes Merkmal unserer «Digital Rebels», wie wir unsere Mitarbeitenden nennen, ist das Hinterfragen von bestehenden Konzepten und Vorgaben. Dabei entstehen neuartige Lösungsansätze, welche man mit blindem Drauflosrennen nicht erkannt hätte. Durch unsere Vergangenheit sind wir aber auch nach wie vor im technischen Bereich sehr kompetent – es gibt nichts, wofür wir nicht eine erfolgsversprechende Lösung erarbeiten können. Hört sich nach einer Marketingfloskel an, aber seit zehn Jahren beweisen wir dies tagtäglich unserer Kundschaft – darauf darf unser Team richtig stolz sein.

«Es braucht diese Person mit der Vision, der Energie, dem Drang und einer gewissen Unbeirrtheit»

Sie erwähnen es: Die mittlerweile 16 Mitarbeitenden werden «Digital Rebels» genannt. Ihre Firma hat den Leitsatz «Wir revolutionieren deine digitale Welt». Wie rebellisch sind Sie heute noch?
Mehr denn je. In der Vergangenheit waren wir das eigentlich auch schon, jedoch wurde es weder klar kommuniziert noch explizit eingefordert. Mit dem Leitsatz haben wir unsere DNA in der Kommunikation verankert, den Raum dafür geschaffen und fordern dies von unseren «Digital Rebels» auch ein. Das führt unter anderem dazu, dass wir Kunden immer wieder mit gelungenen Ansätzen begeistern können und Mitarbeitende auch mal frei Schnauze aus den Werten zitieren, wenn wir im Prozess davon abweichen.

Den Hauptsitz haben Sie vom Berner Marzili an den Berner Hirschengraben verlegt, und in Zürich haben Sie einen Standort im Seefeld. Man könnte sagen, Sie haben quasi eine Tellerwäscherkarriere hingelegt …
Ja, das könnte man wohl tatsächlich sagen. Dies war aber auch nur möglich, weil ich im richtigen Moment auf die richtigen Leute an meiner Seite zählen konnte. So etwas wird meiner Ansicht nach nie von einer Einzelperson alleine erschaffen. Aber es braucht diese Person mit der Vision, der Energie, dem Drang und einer gewissen Unbeirrtheit.

Wie soll es weitergehen mit Cubetech? Welche Entwicklungsschritte haben Sie vor?
Wir wollen uns weiterhin als Digitalagentur entwickeln und unsere Marktposition festigen und ausbauen. Zudem sprechen wir auch ein neues Kundensegment mit unserem Angebot an und möchten vermehrt grössere, längerfristige Projekte angehen dürfen. Ein gesundes Wachstum gehört zu unseren Plänen, erste Schritte haben wir mit der Übernahme des Web- und Hostinggeschäfts der Hadorn AG dieses Jahr auch bereits umgesetzt. Kurz gesagt: Wir wollen zur besten Digitalagentur der Schweiz werden.

«Es wird keine klassische All-in-Party geben»

Und wie feiern Sie das zehnjährige Bestehen Ihrer Firma?
Es wird keine klassische All-in-Party geben. Wir haben mehrere, teils exklusive Events geplant, und für die ganze Kommunikation gibt es eine Plattform, auf welcher wir während den nächsten Monaten laufend neue Events und Aktionen ankündigen. Sie sind herzlich eingeladen.

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Zum Schluss: Wie sehen eigentlich die Toiletten an den Cubetech-Standorten aus? Besonders schön, weil Ihnen dies aus Ihrem erlernten Beruf immer noch wichtig ist?
In Bern haben wir neu renovierte Büros bezogen, und hier wurde auch entsprechend Wert auf die sanitären Anlagen gelegt, inklusive Barrierefreiheit, was wir auch in der digitalen Welt sehr mögen. Die Beschriftung der Toiletten wurde durch Comicfiguren inspiriert – am besten mal vorbeikommen.


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