11.03.2024

Britische Royals

Familienfoto mit Prinzessin Kate wird zu PR-Fiasko

Prinzessin Kate räumte am Montag nach beispiellosem öffentlichem Druck ein, dass sie ein Foto von sich und ihren drei Kindern nachträglich bearbeitet hat.
Britische Royals: Familienfoto mit Prinzessin Kate wird zu PR-Fiasko
Ihr Muttertags-Foto hat einen Backlash erlitten: Prinzessin Kate. (Bild: AP Photo/Frank Augstein)

Der Zustand der künftigen Königin beschäftigt Menschen in Grossbritannien und weltweit, seit sie sich Mitte Januar einer nicht näher beschriebenen Operation im Bauchraum unterzogen hat. Bekannt ist nur, dass es sich nicht um Krebs handeln soll. Zwar hatte der Palast von Anfang an betont, Kate werde erst wieder nach Ostern offizielle Termine wahrnehmen. Doch in den sozialen Medien machten sich zuletzt etliche Gerüchte breit.

Wohl um die Spekulationen und gar Verschwörungstheorien zu dämpfen, veröffentlichte der Kensington-Palast am Sonntag ein Bild der lächelnden Prinzessin von Wales, umringt von ihren drei Kindern, zum britischen Muttertag. Aufgenommen worden sei das Bild von Ehemann und Thronfolger Prinz William (41). Doch der Schuss ging nach hinten los.


Einige Stunden nach der Veröffentlichung zogen mehrere internationale Nachrichtenagenturen das Bild wieder zurück. Die US-Agentur Associated Press (AP) begründete den Schritt damit, das Bild scheine von der Quelle «auf eine Weise manipuliert worden zu sein, die nicht den Foto-Standards von AP entspricht».

Das Foto zeige eine Inkonsistenz in der Darstellung der linken Hand von Tochter Prinzessin Charlotte. Andere Agenturen wie Reuters und AFP sowie die britische PA folgten. Auch die Deutsche Presse-Agentur zog das Bild zurück. Der Post des Kensington-Palasts auf X (vormals Twitter) wurde von Nutzern mit einem Warnhinweis versehen, der die Zweifel an dem Bild thematisierte. Dennoch: Das originale Foto will der Palast nicht nachreichen.

Kate übernimmt Verantwortung

Stundenlang kam aus dem Kensington-Palast keine Reaktion. Am späten Montagvormittag meldete sich dann Kate selbst zu Wort und übernahm die Verantwortung für die Bildbearbeitung. Auf X schrieb sie, sie experimentiere «wie viele Amateurfotografen gelegentlich mit Bildbearbeitung» und entschuldigte sich für jegliche Verwirrung, die das Bild hervorgerufen habe.

Aus Palastkreisen hiess es anschliessend, sie habe kleine Änderungen vorgenommen. Mehr Erklärung gab es nicht.

Monarchie-Gegner wittern Skandal

Doch das PR-Fiasko war nicht mehr abzuwenden. Die Anti-Monarchie-Organisation Republic witterte einen Skandal, den sie umgehend «Kategate» taufte. Royale Kommentatoren wie Catherine Meyer, Biografin von Kates Schwiegervater König Charles III., wiesen darauf hin, dass die Royals um das Staatsoberhaupt eine besondere Verantwortung zur Transparenz hätten.

Verfassungs- und Royal-Experte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London sieht hingegen «mehr Stümperei als Verschwörung» am Werk, wie er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagt. Kate sei eine passionierte Hobbyfotografin und habe auch in der Vergangenheit immer wieder ihre Familienbilder an die Öffentlichkeit gegeben.

Sie scheine sich aber bei der Bearbeitung nicht der Grenzen bewusst gewesen zu sein, die in professionellen Kreisen als akzeptabel gelten.

Dennoch hält er den gesamten Vorgang für ein PR-Desaster. «Das ist natürlich sehr peinlich.» Man erwarte vom Palast, dass dessen Kommunikation absolut zuverlässig sei. «Die Öffentlichkeit und die Presse im Allgemeinen müssen Vertrauen haben in das, was der Kensington-Palast und der Buckingham-Palast mitteilten, damit die Monarchie funktionieren kann» so Prescott weiter.

Das Foto sei dazu gedacht gewesen, Zweifel an Kates erfolgreichem Genesungsprozess zu zerstreuen. Das sei aber infolge der Debatte über die Bildmanipulation überhaupt nicht erreicht worden. (dpa/sda/spo)


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