13.11.2008

YouTube

Geplanter Spielfilmkanal kann iTunes nicht ausstechen

Werbefinanzierte Dienste erhalten oft zweitklassigen Content.

Der geplante YouTube-Spielfilmkanal kann kostenpflichtigen Downloaddiensten wie iTunes nur schwer das Wasser reichen. Obwohl die Videoplattform mit MGM bereits ein gewichtiges Hollywoodstudio als Partner gewinnen konnte, zweifeln Branchenbeobachter am durchschlagenden Erfolg des werbefinanzierten Streaming-Konzepts. Viele Filmstudios sind nicht überzeugt davon, dass sie auf Plattformen wie Hulu und YouTube ähnlich viel Geld verdienen können wie über klassische DVD-Verkäufe oder Bezahldienste. Wie im Fall von MGM werden oft nur ausgewählte, vor allem ältere Titel, die nur noch zweite Wahl sind, auf den Videoportalen angeboten.

Der Medienforscher Tom Adam, Inhaber von Adams Media Research, glaubt daher nicht daran, dass sich die kostenlosen Online-Angebote gegen kostenpflichtige Vertriebskanäle durchsetzen werden, berichtet Cnet. "Die Rechteinhaber haben ihre gesamten Inhalte bei iTunes deponiert und signalisieren auch volle Unterstützung für den Service - abseits ihrer Bedenken gegenüber Apples Marktdominanz", so Adams. Für werbefinanzierte Dienste würden sie nicht denselben Content zur Verfügung stellen.

Die Rechteinhaber zeigen sich vor allem skeptisch darüber, dass die Nutzer Werbung im Netz in gleichem Ausmass akzeptieren würden wie im traditionellen Fernsehen. YouTube widerspricht dem natürlich und zeigt sich überzeugt davon, dass die Rechteinhaber auch künftig gerne von der Zusammenarbeit mit der Plattform profitieren werden. Ähnlich positiv bewertet das deutsche Videoportal MyVideo die Situation.

Wenngleich einige Vertreter der Filmstudios durchaus Begeisterung für das werbefinanzierte Vermarktungsmodell im Netz zeigen, sind Unterschiede in der Herangehensweise an YouTube und an iTunes nicht von der Hand zu weisen. So verkauft zum Beispiel Lionsgate seit Februar 2007 Spielfilme in voller Länge über den Apple-Dienst. Mit YouTube hat sich das kanadische Filmstudio im vergangenen Sommer aber nur auf das Anbieten von kurzen Filmausschnitten geeinigt. (pte)


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