14.01.2009

Neuseeland

Polizei nutzt Facebook zur Einbrecherjagd

Behörden greifen zunehmend auf Online-Netzwerke zurück.

In Neuseeland hat die Polizei einen Einbrecher mithilfe des Social Networks Facebook gefasst. Nachdem der ungeschickte Dieb seine Maskierung abgenommen hatte und von Überwachungskameras aufgezeichnet wurde, stellte ein Polizist das Video bei Facebook online. Der 21-jährige Täter, der versucht hatte, einen Safe in einem Restaurant zu knacken, wurde daraufhin innerhalb von 24 Stunden identifiziert und verhaftet. Bei der Polizei in Queenstown, im Süden Neuseelands, spricht man vom ersten "Facebook-Arrest". Die ungewöhnliche Fahndungsmethode wird nun von der Polizei in Neuseeland nun auch landesweit als Experiment eingesetzt, berichtet Times Online.

Sean Drader, Intelligence Analyst bei der Polizei in Queenstown, hatte zuvor die eigene Facebook-Seite der Polizei eingerichtet, auf der das Fahndungsvideo gepostet wurde. Als Vorbild dienten ihm ähnliche Profilseiten aus Grossbritannien und den USA, so Drader. Einen Kriminellen mithilfe von Facebook festzunehmen habe positives Feedback in der Gemeinde hervorgerufen und die Kontaktliste der Polizeistelle auf Facebook gleich verdoppelt. Das sei ein Beweis dafür, dass soziale Netzwerke auch einen Zweck abseits des herkömmlichen Networkings hätten.

Das Vorgehen der neuseeländischen Behörden ist kein Einzelfall. Soziale Netzwerke werden inzwischen immer häufiger von der Polizei und von Medien eingesetzt, um kriminelle Handlungen nachzuverfolgen. Auch die Justiz machte bereits Gebrauch davon. In Australien wurden im vergangenen Dezember einem Paar zum Beispiel Pfändungspapiere via Facebook übermittelt, weil die Dokumente offenbar nicht anders zugestellt werden konnten. (pte)


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