03.12.2014

JvM/Limmat

Aus einer Idee wird eine lebensechte Skulptur

persoenlich.com zeigt, wie der neuste Pro-Infirmis-Spot entstanden ist.
JvM/Limmat: Aus einer Idee wird eine lebensechte Skulptur

Mit einem weiteren Film des Regisseurs Alain Gsponer rückt Pro Infirmis in ihrer neuen Kampagne die psychische Behinderung in den Mittelpunkt (persoenlich.com berichtete). Im Film dreht sich alles um eine Figur aus Silikon, Polyurethan, Fiberglas und Aluminium; sie steht für die Gefühlswelt eines depressiven Familienvaters.

Wie Jung von Matt/Limmat in einer Mitteilung schreibt, konnte für deren Herstellung die südafrikanische Firma CFX Productions gewonnen werden. Sie ist weltweit tätig und spezialisiert auf die Ausstattung von besonderen Historien- bis Science-Fiction-Filmen. Unter anderem produzierte sie den Orca bei "Free Willy", Waffen für "Lord of War" oder Säuglings-Puppen und Verwundete für mehrere Folgen von "Emergency Room".

Der Schauspieler wird zur täuschend echten Skulptur
Der Produktionsprozess, bei dem aus dem gecasteten Schauspieler Matthias Bernhold eine täuschend echte Skulptur wurde, begann damit, dass Bernhold exakt vermessen, fotografiert und 3D-gescannt wurde. Um seine Hautstruktur genau übernehmen zu können, wurden von seinem Kopf inklusive Oberkörper sowie den Händen Abgüsse gefertigt. Nach dem Aushärten wurden diese mit flüssigem Spezialwachs gefüllt.

Erst mittels stundenlanger Handarbeit war es möglich, ein exaktes Abbild des Kopfes und der Hände mit der gleichen Porendichte zu fertigen. Die Haare an den Händen wurden einzeln eingesetzt und entsprechen auch von der Farbe her denen des Schauspielers.

Ebenso die Wimpern, die erst ganz am Schluss nach dem Einpassen der Augen angebracht wurden.

Körper aus Fiberglas und Aluminium
Die fertigen Extremitäten wurden mit einem genau den Massen des Schauspielers entsprechenden, beweglichen Körper aus Fiberglas und Aluminium vervollständigt. Nur so war es möglich, die Figur während des Drehs in verschiedenen Körperhaltungen zu positionieren.

Alles in allem war das Projekt auch für CFX Productions eine Herausforderung, ist es doch schwieriger, einen optisch gesunden Menschen nachzubauen, als eine fiktive Realität zu erschaffen. Denn Fiktion wird nicht hinterfragt.

Dass die Figurenhersteller aber gute Arbeit geleistet hatten, wurde schon während den Dreharbeiten ungeplant bestätigt: Passanten an der Tramhaltestelle bemerkten nicht, dass sie sich neben eine Skulptur gesetzt hatten.

Zum optischen Eindruck musste auch die akustische Untermalung passen. Dazu wurden die Musik-Spezialisten von Sizzer Amsterdam beigezogen. Sie arrangierten den Song von Manna Horsting passend zur Dramaturgie des Spots und verliehen ihm so eine weitere Erlebnisebene.

Der Film ist ab sofort in den Kinos sowie unter www.proinfirmis.ch/IchBinLeer in einer deutschen, französischen, italienischen und englischen Fassung zu sehen. (pd/eh)

 


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