Schon seine schiere Grösse (60 qm) macht das E-Board im Zürcher Hauptbahnhof zum Blickfang. Bisher wurden seine Möglichkeiten jedoch kaum ausgenutzt - gezeigt werden vor allem bewegte Bildwelten und textlastige Infotafeln. Aber das neue Medium, eine Mischung aus Plakat und TV-Spot, birgt weitaus mehr Potential. Mit dem Auftritt von Eschenmoser ist jetzt an hochfrequentierter Stelle (täglich 450'000 Personen) ein speziell für dieses Medium produzierter Film zu sehen. Nebst Zürich ist der Einsatz auf kommenden E-Boards in Bern und später in Basel vorgesehen.
Die Absicht, einen Film für das Medium E-Board zu realisieren, stellte ganz besondere Anforderungen ans Wirz-Team: 1. Die Idee muss - bedingt durch den spezifischen Einsatz - äusserst günstig realisierbar sein. 2. Beim E-Board funktioniert die bei Werbespots übliche Dramaturgie nicht, da der Zuschauer nicht von Anfang an zuschaut, sondern sich in einem völlig zufälligen Moment einklinkt. 3. Der Film muss es schaffen, die Aufmerksamkeit der Leute ohne Ton auf sich zu ziehen.
Auf dem E-Board werden Bildsequenzen einer Überwachungskamera gezeigt, die als Endlosfilm beliebig oft aneinander gereiht werden können. Im Abstand von 5 Minuten wird für jeweils 40 Sekunden in eine Eschenmoser-Filiale geschaltet - scheinbar live und von einer Abteilung zur nächsten. So wird der Passant im Hauptbahnhof unvermittelt zum Voyeur, der ahnungslose Eschenmoser-Kunden beim Shopping beobachtet. Die Spannung liegt in der Möglichkeit, dass jeden Augenblick etwas passieren kann. Doch nichts, rein gar nichts geschieht. Die Laufschrift am Fuss des Bildes liefert die Auflösung: "Sie können noch lange schauen - hier wird nichts geklaut. Kein Wunder bei unseren Preisen."
Verantwortlich bei Eschenmoser, Zürich: Pierre Marchand (Gesamtverantwortung), Markus Schärer (Werbeleitung); bei Wirz Werbung AG, Zürich: Hanspeter Schweizer (Creative Direction), Roy Spring (Text), Britta Egger (Art Direction), Ursina Wegmann und Andrea Staub (Beratung); Producer: Kerstin Reulen, Wirz Werbung AG; Regisseur: Luki Frieden; Post-Produktion: Online, Zürich.
