23.09.2002

"Wirz Next Generation"

Am Dienstag feierte Wirz die Eröffnung ihrer neuen Büros. Das von den Architekten Steigerpartner und dem Designer Hannes Wettstein gestaltete "Haus der Kommunikation" wurde zu einem Zeitpunkt bezogen, wo der Rest der Branche eher an Sparmassnahmen denkt. "persoenlich.com" hat mit Geri Aebi (Bild) gesprochen, der seit rund einem halben Jahr CEO der Wirz Werbung ist.
"Wirz Next Generation"

Das neue Gebäude und die Büros von Wirz Werbung sind sehr schlicht gehalten. Welche Philosophie steht dahinter?

Eine Werbeagentur soll sich nicht in Opulenz und Chichi selber darstellen. Der Neubau ist daher grosszügig und funktional. So könnte er auch in New York oder London stehen ? das ist ein Signal der Weltoffenheit.

Welchen Einfluss erhoffen Sie sich auf die Firmenkultur?

Um nicht wieder das FFF-Zitat "form follows function" zu zitieren: Die Innenarchitektur soll Platz schaffen für Ideen. So clean, sauber und reduziert wie die Architektur soll auch unser Denken sein. Denn eine gute Kampagne ist reduziert aufs Wesentliche.

Der Entscheid für den Neubau fiel vor zwei Jahren, inzwischen hat sich das wirtschaftliche Umfeld geändert. Bereuen Sie den Entscheid?

Im Gegenteil, ich schätze es sehr, dass wir bzw. die Schweizer Eigentümer diesen Entscheid nicht nur gefällt haben, sondern auch dazu gestanden sind ? aus meiner Erfahrung wäre er in einem Network garantiert gecancelt worden. Hier hat man gesagt: Es geht um eine Investition in die Zukunft und die sehen wir für uns langfristig positiv. Dazu kommt die Zusammenlegung der Gruppen-Firmen an einem Ort genau zur rechten Zeit: Als Symbol für unseren gegenwärtigen Auf- und Umbruch. Einerseits personell, indem ich von Hans Ulrich Schweizer die Leitung der Stammhauses übernommen habe - und das auch mit seinen Anteilen an Wirz Werbung tun werde. Zum anderen hat ein Group Management Board die Gruppenleitung abgelöst. In diesem koordinierenden Gremium sind alle GeschäftsführerInnen vertreten. Das ist unsere praktische Umsetzung der Theorie der integrierten Kommunikation. Mit all diesen Neuerungen setzen wir ein Signal: Neue Leute, neuer Chef, neues Gebäude, neue Agentur ? "Wirz Next Generation"!

Ist diese Distanznahme von der Vergangenheit nötig?

Eine so gut etablierte Agentur wie Wirz wird zu einer starken Marke mit positivem Ruf. Aber sie steht vielleicht nicht mehr unbedingt für die absolut heisseste, dynamischste Agentur. Deshalb ist dieses Signal so wichtig - im Sinne eines Aha-Effektes für Kunden und Branche.

Zur verschlechterten Konjunktur kommt Ihre Niederlage im Swiss-Pitch. Welche Konsequenzen wird das haben?

Der Entscheid war angeblich wirklich haarscharf. Als Wirz hatten wir allein dadurch schon tolle Publicity, dass wir es von acht Agenturen ins Finale geschafft haben. Konsequenzen hat der Nicht-Gewinn nur insofern, als wir nicht aufstocken müssen. Zum Abbau wird es nicht kommen, wir sind heute nach einigen Sparmassnahmen schon auf einem sehr gesunden Level.

(Interview: Alain Egli).


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