10.04.2003

"Baselworld"

22 Prozent weniger Besucher -- Standort Zürich fraglich

Fachbesucheranteil gestiegen.

Die diesjährige Uhren- und Schmuckmesse "Baselworld" hat einen Besucherrückgang um 22 Prozent verzeichnet. Begründet wird der Rückgang mit der Wirtschaftsflaute, dem Irakkrieg und dem Ausschluss der Hongkonger wegen der Lungenentzündung SARS. Zum Abschluss der Veranstaltung bezeichnete Messe-CEO René Kamm am Donnerstag den Besucherrückgang als unerfreulich. Nur noch 64'350 Besucher wurden registriert. Auffallend sei, dass der Anteil der Fachbesucher von 67 Prozent im 2002 auf 76 Prozent in diesem Jahr gestiegen ist.

Die "Baselworld" war geprägt durch den Beschluss des Bundesrates, wonach kein Personal der 383 Aussteller aus den SARS-Risikoländern Hongkong, China, Singapur und Vietnam zur Messe zugelassen wird. Der bundesrätliche Entscheid erfolgte kurz vor dem Messebeginn. Rund 5000 Personen waren betroffen, und 50 Prozent der Stände in Zürich blieben geschlossen. Die Zürcher Messe war laut Kamm "ein Flop". Gleichwohl hätten Anbieter aus Indien oder Thailand "gut gearbeitet".

Das Messeunternehmen werde eine Beschwerde gegen die bundesrätliche Verfügung einreichen, kündigte Kamm an. Eine "unabhängige Instanz" müsse feststellen, ob der Entscheid verhältnismässig war. Dann müsse über Schadensersatzforderungen entschieden werden. Die Hongkonger kündigten bereits früher Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe an.

Zum Messeverlauf erklärte Kamm, dass die Geschäfte mit Kunden aus den USA und aus Fernost schlecht liefen. Der Handel mit den Europäern sei zufriedenstellend gewesen. "Ausgezeichnet" liefen die Verkäufe in den Mittleren Osten. Die Bilanz der Markenfirmen, die in Basel ausgestellt haben, sei "durchzogen, aber besser als erwartet".


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