07.03.2020

Coronavirus

«Auto China wird auf den Herbst verschoben»

Die Zürcher Designfirma Bellprat Partner realisiert seit über 20 Jahren Auto-Messen und -Events auf der ganzen Welt für Marken wie Cadillac, Audi oder Mercedes. Was sind die Konsequenzen aus der Absage des Autosalons? CEO Markus Göb erklärt die ungewöhnliche Situation.
Coronavirus: «Auto China wird auf den Herbst verschoben»
Markus Göb ist Partner und CEO von Bellprat Partner. (Bild: zVg)

Herr Göb, der Autosalon in Genf wurde abgesagt. Kam diese Entscheidung überraschend für Sie?
Nein. Nachdem es letzte Woche wohl Verdachtsfälle im Messebauteam eines italienischen Ausstellers gab, und wie die Situation sich dann auch allgemein weiterentwickelt hat, war das leider zu erwarten. Auch wenn für alle Aussteller sicher der Zeitpunkt so kurz vor der Eröffnung unglücklich war. Die meisten Messestände waren da ja schon fast fertiggestellt.

Waren Sie als Agentur auch davon betroffen?
Nein, da wir in diesem Jahr kein eigenes Projekt auf dem Auto-Salon betreut haben. Aber durch die Verschiebung der für April geplanten Auto China in Peking, mussten wir unsere Planungen für den Messestand von Buick vorläufig aussetzen. Diese Messe wird aber sicher spätestens im Herbst nachgeholt werden. Die Verkaufszahlen in China sind im Februar allein um 80 Prozent zum Vorjahr eingebrochenen, so dass sicher die Hersteller mit den in China immer noch sehr populären Messen die Käufer wieder direkt ansprechen werden.

Die Hersteller haben zum Teil statt der üblichen Pressekonferenzen auf der Messe kurzfristig digitale Pressekonferenzen im Live Stream organisiert. Wie bewerten Sie das?
Es ist logisch, dass die grossen Automobilhersteller eine Lösung finden mussten. Genf ist traditionell die Messe, an der die Hersteller ihre Weltpremieren in Europa zeigen und damit auch mit grosser Bedeutung für die Medien. Es bleibt abzuwarten, ob die digitalen Pressekonferenzen ihren Zweck so wie PKs auf der Messe erfüllen können. Erste Rückmeldungen dazu sind eher kritisch. Denn schliesslich «fehlt» den Medien und Besuchern unter anderem ja der reale Kontakt mit dem Produkt.

Welche Konsequenzen wird die Absage des Autosalons in diesem Jahr möglicherweise für die Messe im nächsten Jahr haben?
Wie gesagt, hat der Genfer Auto-Salon schon immer eine besondere Stellung gehabt. Der spezielle Charakter der Messe als Salon, der Zeitpunkt der Messe, die optimale Erreichbarkeit, und dass die Schweiz quasi für alle Hersteller «neutraler» Boden ist. Unter anderem deshalb erwarten wir nicht, dass mit der Absage dieses Jahr, ein Ende der Messe an sich besiegelt ist. Aber insgesamt wird sich der Auto-Salon neu aufstellen und stärker digitale Angebote in ein ganzheitliches Besuchererlebnis integrieren müssen, um so unter anderem auch dem Megatrend der Digitalisierung in den Fahrzeugen entsprechend Rechnung zu tragen.




 

Die Zürcher Designfirma Bellprat Partner realisiert seit über 20 Jahren automobile Projekte wie Messen, Events oder Visitor Center auf der ganzen Welt – mit einem Fokus auf den europäischen und asiatischen Raum. So beispielsweise für Brands wie Opel, Buick, Cadillac, Chevrolet, Lamborghini, Mercedes, Audi, Honda, Nissan, Wuling und Haval.  

 

 

 


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