08.03.2016

Goldbach

Erfolgreiches Jahr dank Fokussierung

Der Vermarkter hat seinen Umsatz 2015 trotz Marktaustritten und negativen Wechselkurseinflüssen gesteigert.

Die börsenkotierte Goldbach Group blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück. Die durch den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung im 2014 eingeleitete Fokussierung der Geschäftsaktivitäten wurde im 2015 konsequent weiter geführt, heisst es in einer Mitteilung. Bereits im ersten Semester erfolgte die Veräusserung des adriatischen Geschäfts. Mit Wirkung im 2016 erfolgte Ende Jahr der Verkauf der polnischen Tochtergesellschaften und damit die Konzentration auf die Märkte der D-A-CH-Region. Die Gruppe hat ihren Umsatz im 2015 trotz Marktaustritten und negativen Wechselkurseinflüssen um +1.4 % auf 470,3 Mio. CHF gesteigert.

Um Devestitions- und Fremdwährungseffekte bereinigt beträgt das Umsatzwachstum +4.2 %. Der EBITDA stieg trotz der Kosten im Zusammenhang mit dem Marktaufbau in Deutschland auf 28,1 Mio. CHF oder um +2.5 %. Die resultierende EBITDA-Marge von 6.0 % auf Gruppenstufe entwickelte sich leicht positiv (Vorjahr 5.9 %). Auf Stufe EBIT konnte die Gruppe das Betriebsergebnis um rund 1,4 Mio. CHF auf 25,6 Mio. CHF steigern, was einem Wachstum von 5.9 % entspricht.

Positives TV-Geschäft

Im 2015 verbuchte die Goldbach Group, insbesondere aufgrund des Rückzugs aus der Marktregion Adriatic, ein ausserordentliches Ergebnis von +0,8 Mio. CHF, gegenüber Aufwendungen im Zusammenhang mit der Bereinigung des Geschäftsportfolios von - 3,0 Mio. CHF im Vorjahr. Nach Steuern und Minderheiten beträgt der den Goldbach Group-Aktionären zurechenbare Reingewinn damit 7,0 Mio. CHF im Vergleich zu 2,5 Mio. CHF in der Vorjahresperiode.

Der Bereich Werbevermarktung in der Schweiz, mit 414,2 Mio. CHF grösster Umsatzträger der Gruppe, steigerte den Umsatz um 5.1 %. Das TV-Geschäft hat sich im vergangenen Jahr mit einem Umsatzwachstum von 6.4 % positiv entwickelt. Auch dank dem Zugang von neuen, zielgruppenspezifischen Spartensendern habe Goldbach im 2015 erneut Marktanteile gewinnen könne, schreibt das Unternehmen. Der Radio-Bereich erzielte eine Steigerung des Umsatzes um 6.5 %. Neben den klassischen Radios gewinnen neue digitale Kanäle wie Spotify oder Radio Circus zunehmend an Relevanz. Kontinuierlich mit neuen Angeboten ausgebaut wurde auch der Bereich Digital-out-of-Home (Aperto Shops, Genfer Verkehrsbetriebe). Er erzielte im 2015 in der Schweiz einen Umsatz von 4,3 Mio. CHF, was einem Wachstum von 8.3 % entspricht.

Leicht rückläufig mit -2 % entwickelte sich hingegen das Online-Geschäft in der Schweiz. Um diesen Geschäftsbereich weiterhin profitabel zu betreiben, wurden die entsprechenden Firmen, namentlich Goldbach Audience und Goldbach Digital Services, im Laufe des Berichtsjahres repositioniert. Sie unterstehen neu einer einheitlichen Führung. Zudem wurden die bestehenden Prozesse hinterfragt und die Kosten gesenkt.

Kein Verständnis für Werbeallianz

Das angekündigte Joint Venture (JV) zwischen der Swisscom, der SRG und Ringier werde auch für Goldbach eine Herausforderung darstellen. Für die Entscheide der Wettbewerbskommission (WEKO) sowie des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM), das JV ohne Auflagen zuzulassen, bzw. für die SRG die notwendigen regulatorischen Massnahmen einzuleiten, habe Goldbach kein Verständnis, schreibt das Unternehmen.

Zusammen mit anderen Medien werde sich Goldbach aus dafür einsetzen, dass auch in Zukunft faire Rahmenbedingungen im Werbemarkt gelten, die einen echten Wettbewerb zulassen. Zudem seien Politikerinnen und Politiker dazu eingeladen, Regeln zu formulieren, nach welchen die Swisscom ihre Daten dem ganzen Markt zur Verfügung stellen muss und die es der mehrheitlich gebührenfinanzierten SRG nicht erlauben, sich im Werbemarkt zu verhalten, «als ob sie ein rein kommerzielles Unternehmen wäre», so Goldbach.

Polen-Geschäft verkauft

Goldbach Germany hat im vierten Quartal 2014 seine Geschäftstätigkeit aufgenommen. Für 2016 wird ein Zuwachs von zusätzlich bis zu 15 Sendern und ein entsprechender Ausbau der Reichweite erwartet. Die Aufbaukosten in Deutschland betrugen im 2015 4,4 Mio. CHF (2014: 1,2 Mio. CHF). Das Segment Ad Sales Deutschland hat im 2015 einen Umsatz von 3,1 Mio. CHF und einen EBITDA von -3,4 Mio. CHF erzielt. Für 2016 erwartet die Gruppe eine deutliche Steigerung der Umsätze und die Etablierung als relevanter Player im deutschen Werbemarkt.

In Polen gelang im 2015 dank der Fokussierung auf das profitable Audience-Geschäft der Turnaround. Auf die Jahre hinaus wurde ein Alleingang als reiner Online-Vermarkter allerdings als schwierig eingestuft. Aus diesem Grund habe sich die Gruppe entschlossen, das Geschäft in Polen an Ströer zu verkaufen. Der Kaufpreis betrug 3,0 Mio. CHF, wodurch im 2016 ein buchhalterischer Veräusserungsgewinn von 1,8 Mio. CHF erwartet wird.

Für den Zeitraum 2016-18 erwartet Goldbach ein durchschnittliches jährliches EBITDA-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine jährliche Steigerung des bereinigten Reingewinns im zweistelligen Prozentbereich. (pd)


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