19.09.2003

Genfer Konferenz für Markenführung

Marken in Zerreissprobe

Ist der Preis oder die Qualität wichtiger?

Über 130 Unternehmer, Vorstände und Markenmanager aus mehr als 40 Branchen trafen sich diesen Donnerstag und Freitag zum 7. Internationalen Markentechnikum in Genf. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stand das Thema "Marken in der Zerreissprobe zwischen Qualität und Preis".

Discounter und Handelsmarken legen kontinuierlich zu. Die Marke als Garant für Qualität wird zunehmend in Frage gestellt. Durch Entwicklungsleistung, beständige Sortimente und wertige Produktausstattungen hatte sie ursprünglich eine abgegrenzte Qualitätsposition aufgebaut. Ihr gegenüber positionierte sich das Preislager mit einer logistischen Geschäftspolitik: Standardprodukte in Minimalausstattung, preisaggressives, wechselndes Angebot.

Obwohl Markenartikler im Preiskampf nur verlieren können, orientieren sie sich heute verstärkt am Marktverhalten des Preislagers. Die resultierende Ertragsminderung zwingt zu Kostensenkungs-Programmen. Qualitative Abrüstung, Produktionsverlagerung und Arbeitsplatzvernichtung sind die Folge. Die Produktion billiger Zweitmarken und Belieferung von Handelsmarken verschärft die Problematik zusätzlich.

Dem Verbraucher bleibt nur der Preis als Vergleichsmassstab. Manfred Schmidt, Vorsitzender des Instituts für Markentechnik: "Marken und Handel haben sich ins Niemandsland zwischen Qualität und Preis manövriert. Damit dem Konsumenten Wahlmöglichkeiten zwischen wertgerechten Angeboten erhalten bleiben, müssen beide Seiten dafür sorgen, dass Produkt- und Qualitätsvielfalt auch künftig garantiert sind".


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