Vom Fussballspiel über Theatervorstellungen bis hin zu Konzerten: Sie alle benötigen einen Ticketing-Partner. In der Schweiz dominieren die Anbieter Starticket und Ticketcorner. Im Markt besteht jedoch grosse Opposition gegenüber dem geplanten Schulterschluss.
«Ich sehe mehr Gefahren als Chancen», sagt Christoph Bill, Organisator des Heitere Open Air in Zofingen, gegenüber der «Schweiz am Wochenende» (Artikel online nicht verfügbar). Er ist zudem Präsident des Branchenverbandes der professionellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter. Das Heitere Open Air werde demnächst seine Haltung der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) kundtun. «Ich befürchte, dass faktisch ein Monopol entsteht mit den entsprechenden Konsequenzen.»
Die neue Firma wäre in Verhandlungen deutlich am längeren Hebel. «Das Gesamtpaket würde teurer, von den Kommissionen bis hin zu den Medienleistungen und der Werbung», sagt auch Cyril Stadler, Vize-Verwaltungsratspräsident des Open Air St. Gallen. «Als Veranstalter müssten wir diese Mehrkosten auf die Tickets überwälzen, was die Kunden zu spüren bekämen.»
Weko hat Fragebögen verschickt
Starticket gehört dem Medienhaus Tamedia, Ticketcorner dem Ringier-Verlag und der deutschen CTS Eventim. Im Herbst gaben die beiden Platzhirsche bekannt, dass sie fusionieren wollen (persoenlich.com berichtete). Und vor zwei Wochen hat die Weko eine vertiefte Prüfung angekündigt und Fragebögen an Partnerfirmen verschickt. Ihre Antworten sowie Stellungnahmen, die weiterhin eingeschickt werden können, dienen der Weko für einen Entscheid, ob sie die Fusion bewilligt oder ablehnt. Laut der Weko dürfte spätestens in vier Monaten ein Entscheid gefällt werden. (SaW/cbe)