02.04.2004

Risk Index

Schweizer weiterhin mit schlechter Zahlungsmoral

Kritische Beurteilung des rechtlichen Betreibungsweges.

Die Schweizerinnen und Schweizer haben im Schnitt eine merklich schlechtere Zahlungsmoral als ihre europäischen Mitstreiter. Dies ist das Ergebnis des für das 4. Quartal 2003 des Schweizer Risk Index, der vierteljährlich von Intrum Justitia durchgeführt wird.

Die durchschnittlich gewährte Zahlungsfrist beträgt 31 Tage. Bezahlt wird im Mittel jedoch erst nach 45 Tagen, also mit 14 Tagen Verspätung. Gegenüber dem 3. Quartal 2003 zeigt sich eine Verbesserung von um einen halben Tag. Im zeitlichen oder internationalen Vergleich handelt es sich jedoch unverändert um einen hohen Wert. So wurde im 1. Quartal 2002 mit elfeinhalb Tagen Verspätung bezahlt. Im Vergleich mit Finnland (5.9 Tage), Schweden (7 Tage) oder Dänemark (7.9 Tage) ist die Verzugsdauer sogar rund doppelt so lange.

1.9 Prozent Forderungsverlust

Im 4. Quartal 2003 betrug der Forderungsverlust 1.9 Prozent (1. Quartal 2003: 1.6 Prozent). Bei der Analyse der einzelnen Unternehmen fällt die hohe Abweichung von diesem Mittelwert auf. Das Phänomen ist branchenunabhängig, die Ursachen sind betriebsintern zu finden. Gründe dafür sind die unterschiedlichen Ausbuchungspraktiken, ungenügende Kenntnisse der tatsächlichen Risiken, fehlende oder ungenügende Forderungsmanagement-Prozesse als auch sehr hohe Verluste bei sogenannten Schlüsselkunden. Ein Schweizer KMU-Betrieb mit 15 Mio. Franken Umsatz, einem durchschnittlichen Auftragsbetrag von 2'500 Franken und einem Deckungsbeitrag von 20 Prozent sieht sich gezwungen, 570 zusätzliche Aufträge zu akquirieren, um den entstandenen Forderungsverlust von 1.9 Prozent zu decken.

Im 4. Quartal 2003 betrug der Forderungsverlust 1.9 Prozent (1. Quartal 2003: 1.6 Prozent). Bei der Analyse der einzelnen Unternehmen fällt die hohe Abweichung von diesem Mittelwert auf. Das Phänomen ist branchenunabhängig, die Ursachen sind betriebsintern zu finden. Gründe dafür sind die unterschiedlichen Ausbuchungspraktiken, ungenügende Kenntnisse der tatsächlichen Risiken, fehlende oder ungenügende Forderungsmanagement-Prozesse als auch sehr hohe Verluste bei sogenannten Schlüsselkunden. Ein Schweizer KMU-Betrieb mit 15 Mio. Franken Umsatz, einem durchschnittlichen Auftragsbetrag von 2'500 Franken und einem Deckungsbeitrag von 20 Prozent sieht sich gezwungen, 570 zusätzliche Aufträge zu akquirieren, um den entstandenen Forderungsverlust von 1.9 Prozent zu decken.

Kritische Beurteilung des rechtlichen Betreibungsweges

Die Hälfte der befragten Unternehmen beurteilen die Wirksamkeit des rechtlichen Betreibungsweges als ungenügend. 56 Prozent sind der Meinung, dass die Kosten -- trotz weitgehender Kostenübernahme durch die öffentliche Hand -- zu hoch seien, und gar 63 Prozent finden die benötigte Zeit zwischen der Betreibungseröffnung und -abschluss als zu lange resp. als viel zu lange.

Aussichten: geteilte Prognosen


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