09.04.2003

Zeitungsanalyse

Schweizer Wirtschaft im Image-Tief

Top-Manager schneiden besser als erwartet ab.

Die Reputation von bedeutenden Schweizer Grossunternehmen steht unter Druck. Zwischen den verschiedenen Branchen gibt es jedoch grosse Unterschiede -- vor allem auch hinsichtlich der Beurteilung des Top-Managements. Dies zeigt eine Zeitungsanalyse der Medienforschungsfirma Publicom.

Die auf Medienforschung spezialisierte Publicom analysierte während drei Monaten die Berichterstattung über Schweizer Top-Unternehmen und Wirtschaftsführer in den wichtigsten meinungsbildenden Zeitungen des Landes. Das Resultat zeigt deutlich: Die Schweizer Wirtschaft hat ein Imageproblem. Die Medien zeichnen ein insgesamt negatives Bild der Grossunternehmen. Sowohl die wirtschaftliche Leistung als auch ihr gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein stehen häufig in der Kritik. Besser als erwartet schneiden die Top-Manager ab. Zwar richten die Medien an einzelne Wirtschaftsführer massive Vorwürfe, die Mehrheit bekommt aber recht gute Noten.

Zwischen den verschiedenen Branchen gibt es allerdings beträchtliche Unterschiede. Am stärksten im Rampenlicht standen in der untersuchten Periode (4. Quartal 2002) Unternehmen und Persönlichkeiten aus den Branchen "Finanzdienstleistungen" sowie "Verkehr und Kommunikation". Diese Unternehmen wie auch ihre wichtigsten Exponenten (CEOs und VR-Präsidenten) wurden ungleich kritischer beurteilt als diejenigen der Branchen "Handel" und "Industrie".

In den Dienstleistungsbranchen sind die niedrigen Werte vor allem auf ein ungünstiges Sozialimage zurückzuführen. Bemängelt werden insbesondere die Transparenz und das soziale Verantwortungsbewusstsein. Die Handels- und Industrieunternehmen werden in den untersuchten Medien in einem deutlich günstigeren Licht dargestellt. Noch stärker trifft diese Feststellung für das Management dieser Unternehmen zu.


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