29.04.2003

Innovationsmanagement

Studie deckt gravierende Mängel auf

Einbindung von Kunden oft ungenügend.

Innovation ist heute, da der Wettbewerbsdruck in allen Branchen stetig ansteigt, für Unternehmen oft wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Dennoch ist konsequentes Innovationsmanagement in vielen Firmen mehr frommer Wunsch als Realität. Das zeigt die aktuelle Studie "Erfolgsfaktor Innovation" von Advanced Innovation -- Dr. Peter Kreuz, die Anfang Mai veröffentlicht wird.

Für die aktuelle Studie "Erfolgsfaktor Innovation" wurden rund 500 Manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Mehr als die Hälfte von ihnen hält Innovation für extrem wichtig und setzt vor allem auf Kunden als Ideengeber. Im Prinzip eine richtige Entscheidung, wie Dr. Peter Kreuz, Studienautor und Inhaber von Advanced Innovation, meint: "Letztendlich weiss nur der Kunde selbst, was ihm Nutzten bringt."

Dennoch läuft bei der Einbindung von Kunden in den Innovationsprozess einiges schief. Die Studie deckt auf, dass viele Unternehmen schlichtweg nicht wissen, mit welchen Methoden Kunden am besten integriert werden können. "Zum Einsatz kommen meist Methoden, die zwar so langweilig und einfallslos -- bei weitem aber nicht so erfolgreich sind -- wie die Kompositionen von Dieter Bohlen", erklärt Kreuz. So werden etwa Beschwerden häufig als Anregung für Innovationen genutzt. Viele Unternehmen verlassen sich aber auch auf nicht viel mehr als die Informationen, die Mitarbeiter durch Kundenkontakt bekommen.

Diese Methoden eignen sich allerdings nur begrenzt als Auslöser für echte Innovationen. Vor allem dann nicht, wenn sie für Innovationsideen nur zweitverwertet werden und der Kunde auf die Rolle des Bedürfnisträgers reduziert wird. Auf Dauer wirkt sich das auf den Innovationserfolg aus. Nicht selten kritisieren frustrierte Manager, dass Kundeneinbindung ohnehin nichts bringen würde. Die Studie dagegen präsentiert Beispiele aus der Praxis, in denen Unternehmen gemeinsam mit Kunden extrem erfolgreiche Innovationen entwickelt haben. Diese Unternehmen sehen in ihren Kunden mehr als ein Bündel von Bedürfnissen -- sie setzen sie bewusst und mit grossem Erfolg in die Rolle des Innovators.

Das gelingt aber nur, wenn das Unternehmen fundiertes Wissen über die unterschiedlichen Methoden der Kundeneinbindung in den Innovationsprozess besitzt. Manager müssen sich bewusst machen, dass es eine ganze Reihe an Möglichkeiten gibt, und jede ihre eigenen Stärken hat. Hier gibt es noch grossen Nachholbedarf: "Wer an seinem Klavier nur vier Tasten kennt, darf sich nicht wundern, dass seine Kompositionen im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können", so Kreuz.


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