07.04.2016

SRG

90 Millionen-Verlust für das Jahr 2015

Als Grund für das Loch in der Kasse gibt die SRG fehlende Einnahmen aus der Mehrwehrtsteuer sowie Rückstellungen für die Pensionskasse an. Einen positiven Effekt auf die Zahlen hatte die neu gegründete Werbeallianz mit Swisscom und Ringier.
SRG: 90 Millionen-Verlust für das Jahr 2015

Die SRG ist letztes Jahr wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust beläuft sich auf 90 Millionen Franken. Ein Loch in die Kasse gerissen haben die fehlenden Einnahmen aus der Mehrwertsteuer und Rückstellungen für die Pensionskasse, wie die SRG am Donnerstag mitteilte.

Ohne diese beiden Sondereffekte hätte die SRG ein ausgeglichenes operatives Ergebnis vorlegen können, wie SRG-Sprecher Daniel Steiner auf Anfrage sagte. Wegen des starken Frankens waren zwar die Werbeeinnahmen gesunken. Diese Einbussen konnte die SRG aber dank einer sofortigen Ausgabenbremse kompensieren, wie sie schreibt.

Einen Rückang musste die SRG bei den Einnahmen aus den Empfangsgebühren hinnehmen. Vor knapp einem Jahr hatte das Bundesgericht entschieden, dass die Gebührenzahler keine Mehrwertsteuer zahlen müssen. Seither muss die SRG die Mehrwertsteuer aus eigenen Mittel berappen. 2015 verursachte dies Mindereinnahmen von 27 Millionen Franken.

Sparprogramm läuft

Auch in den kommenden Jahren muss die SRG voraussichtlich mit weniger Gebührengelder auskommen. Ab 2016 sinken die Einnahmen aus den Empfangsgebühren wegen des Urteils laut SRG um jährlich 35 Millionen Franken, wie die SRG am Donnerstag weiter mitteilte. Hinzu kommt, dass ab Mitte 2016 die Lokal- und Regionalsender mehr aus dem Gebührentopf erhalten, während die SRG weniger erhält.

Wegen der geringeren Einnahmen hat die SRG bereits ein Sparprogramm lanciert. Rund 250 Stellen sollen bis Ende 2017 wegfallen. Rund drei Viertel des Abbaus sei bereits vollzogen, sagte Steiner. Derzeit rechne die SRG damit, dass sie ungefähr 100 Kündigungen aussprechen müsse. Die SRG hoffe, dass sie diese Zahl durch natürliche Fluktuation noch senken könne.

Wie üblich fallen bei einem Sparprogramm zunächst Initialkosten an. Die damit verbundenen Rückstellungen - rund 31 Millionen Franken - belasteten die Jahresrechnung 2015 ebenfalls negativ.

Pensionskasse drückt das Ergebnis

Eine weitere Rückstellung von 70 Millionen Franken hat die SRG für die Pensionskasse gebildet, dies wegen der schlechten Aussichten am Kapitalmarkt. Es sei wahrscheinlich, dass die Pensionskasse der SRG den technischen Zins senken müsse, heisst es in der Medienmitteilung. In diesem Fall müsste die SRG einspringen. Denn sie hatte 2013 im Zuge des Primatwechsels für fünf Jahre garantiert, dass sie bei einer Senkung des technischen Zinses die Finanzierung des fehlenden Deckungskapitals für die Rentner übernimmt.

Einen positiven Effekt auf die Jahresrechnung 2015 hatte hingegen die neu gegründete Werbeallianz mit Swisscom und Ringier. Durch den Transfer der Tochtergesellschaft Publisuisse in das neue Gemeinschaftsunternehmen erzielte das Stammhaus SRG einen Beteiligungsertrag von 22,9 Millionen Franken.

In die Zukunft blickt die SRG positiv: Für 2016 erwartet sie schwarze Zahlen. Die eingeleiteten Sparmassnahmen legten die Grundlage für ein ausgeglichenes Ergebnis in den kommenden Jahren, schreibt die SRG. Der Geschäftsbericht wird am 2. Mai online publiziert. (sda)

Bild: Keystone


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