13.11.2003

Medienzentrum Bundeshaus

Bauarbeiter stossen auf Friedhof

Kritik der Archäologen.

Bei den Bauarbeiten zum neuen Medienzentrum für die Bundeshausjournalisten ist man in Bern auf einen barocken Friedhof aus dem 18. Jahrhundert gestossen. Der kantonale Archäologische Dienst kritisiert, dass er nicht vorgängig konsultiert wurde.

Dem Archäologischen Dienst sei bekannt gewesen, dass sich unter der Baustelle an der Bundesgasse Nummer 8 bis 12 dieser Friedhof befunden habe, bestätigte Abteilungsleiter Daniel Gutscher Berichte von TeleBärn und des Tages-Anzeigers vom Donnerstag. Benachrichtigt worden sei man jedoch erst, nachdem die Baufirma am 23. Oktober -- rund eine Woche nach Baubeginn -- auf Gebeine gestossen sei. Grund dafür sei die vorzeitige Baufreigabe durch die Stadt Bern gewesen, sagte Gutscher weiter. Dabei seien aber keine archäologischen Auflagen gemacht worden. Es sei daher nicht möglich gewesen, Grabungen zu unternehmen, bevor mit den Bauarbeiten begonnen wurde.

'Eine interne Panne bei der Stadt'

Gutscher ist daher überzeugt, dass Druck ausgeübt wurde, um das Verfahren voranzutreiben. Derzeit liefen Abklärungen, um diese "interne Panne" beim Bauinspektorat der Stadt Bern zu beleuchten. Ein Teil der Gebeine des barocken Friedhofs ist zerstört. Er wolle der Baufirma deshalb aber keine Vorwürfe machen, sagte Gutscher. Diese gehe naturgemäss mit Baggern vor. Dabei hätte man schon in einem Meter Tiefe sehr sorgfältig arbeiten müssen.

Gesamtkosten von 42 Millionen Franken


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